Gladbacher Sozial-Holding will Unterstützung bei der Pflege
Sozial-Holding will „Pflegend Beschäftigte“ entlasten.
Mönchengladbach. „Tagespflegeangebote in Betrieben werden in zehn Jahren Realität sein“. Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer der Gladbacher Sozial-Holding liest nicht aus dem Kaffeesatz, sondern deutet aktuelle Zahlen: Rund 4,2 Millionen Menschen pflegen derzeit bundesweit einen Angehörigen zu Hause und das im Schnitt fünf Stunden pro Tag. Tendenz steigend. Zwei Drittel von ihnen sind im erwerbsfähigen Alter.
Gleichzeitig blieben die Menschen immer länger im Betrieb. Darauf müssten die Unternehmen reagieren, damit pflegende Beschäftige die Doppelbelastung leichter stemmen und so entlastet besser arbeiten können.
Die Sozial-Holding startet, begleitet von der IHK Niederrhein, ab Januar das Projekt „Pflegend Beschäftigte“, das speziell kleinere und mittlere Betriebe unterstützen will: „Unser Ziel ist es, Netzwerke zu schaffen und Bedürfnisse zu bündeln“, sagt Wallrafen-Dreisow. Was die großen Unternehmer bereits leisteten, soll auch für den Tischlerbetrieb oder das Einzelhandelsunternehmen möglich sein.
Beispiel: Durch Vernetzung mit anderen Betrieben, könnten für die Beschäftigen Workshops, etwa zum Thema Demenz, stattfinden. Die Sozial-Holding setzt drei Vollzeitkräfte ein. Sie gehen auch in die Betriebe, um die Betroffenen vor Ort zu beraten. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.
Ziel sei es, dabei die Bedürfnisse Pflegender in Gladbach zu ermitteln, um passgenaue Angebote zu entwickeln. Abschließend soll es ein „tragfähiges Geschäftsmodell zum weiteren Betrieb des Netzwerks“ geben. Das Projekt läuft bis 2015.
Die Teilnahme ist für die Unternehmen kostenlos, 30 haben sich bereits angemeldet. Bis zu 50 können mitmachen. 400 000 Euro Fördergeld kommen vom Land. „Denkbar wäre es, dass zukünftig Information über Tagespflegeangebote in Gladbach per App abrufbar sind“, so Wallrafen-Dreisow. Infos: Die Berater sind erreichbar unter Tel. MG 81 196 811. jfg