Rheydt: Anlieger zahlen für Sanierung der Färberstraße
Mit der Fällung der alten Straßenbäume sind die Anwohner einverstanden.
Mönchengladbach. Die Anlieger müssen sich an den Kosten für die Sanierung der Färberstraße in Rheydt mit jeweils 4000 bis 8000 Euro beteiligen. Das teilte Holger Schmitz vom städtischen Baubetrieb jetzt bei einer Bürgerversammlung im Rheydter Rathaus mit, zu der rund 200 Anwohner und Eigentümer gekommen waren.
Die betroffenen Grundstücke zwischen Friedensstraße und Stockholtweg sind 200 bis 400 Quadratmeter groß. Pro Quadratmeter werden 20 Euro berechnet. Insgesamt soll die Sanierung 590 000 Euro kosten. 350 000 davon sollen die Eigentümer zahlen. Der Rest müsste aus städtischen Mitteln finanziert werden. Falls die Pläne der Verwaltung noch geändert werden, kann sich dieser Betrag verringern oder erhöhen.
Vorgesehen ist eine komplette Sanierung der Straße mit Bodenschwellen und mehr Grün. Weil der Unterbau der Straße erneuert wird, muss die vollständig funktionsfähige Kanalisation tiefer in den Boden verlegt werden. Die Kosten würde der Versorger NEW übernehmen.
Die 28 Straßenbäume auf der Färberstraße sollen gefällt werden. Das hat der Krefelder Baumgutachter Jürgen Kutscheidt der Stadt empfohlen. Nur drei Bäume könnten erhalten werden. Laut Gutachten ist es aber billiger, alle zu fällen und durch junge Bäume zu ersetzen. Diese Pläne stießen bei den Zuhörern auf wenig Widerstand.
Die Wurzeln haben auf ihren Grundstücken und an den Häusern Schäden verursacht, weil sie Pflastersteine und Straßenbelag von unten hoch drücken. Ein Anwohner berichtete, Wurzeln seien bis in seinen Keller gewachsen. Im Winter sei es in ihrem Haus heller als im Sommer, weil die Blätter der riesigen Baumkronen das Licht wegnähmen, berichtete eine Frau.
Nicht einverstanden waren einige Teilnehmer damit, die 28 Bäume nur durch zehn neue zu ersetzen. Das sehen die Pläne unter anderem vor, um zusätzlichen Platz zu schaffen. „Ersatzpflanzungen werden immer im Verhältnis 1:1 vorgenommen, aber nicht zwingend am exakt gleichen Standort“, sagte Stadtplaner Martin Scheel. Bei der Auswahl der neuen Bäume soll darauf geachtet werden, dass ihre Wurzeln in die Tiefe wachsen und damit neue Straßenschäden vermieden werden.
Keine Einigung gab es über die Auswahl der Bäume. Die Verwaltung schlug amerikanische Winterlinden vor, weil sie langsam wachsen, nicht sehr hoch werden und eine schmale Krone haben. Alternativ wurden Traubenkirschen und Ahorn ins Gespräch gebracht.
Einige Politiker — darunter Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Grüne) — saßen als Zuhörer im Ratssaal, um sich die Wünsche der Bürger anzuhören, bevor sie über die Zukunft der Färberstraße entscheiden.