„Gorbi“ rund um die Uhr schwer bewacht
Bewegend: Michail Gorbatschow spricht heute in der KFH über sein politisches Leben.
Mönchengladbach. Von der halben Welt geliebt, im eigenen Land kaum noch beachtet. Unterschiedlich könnte die Wahrnehmung eines der wichtigsten Politiker des 20. Jahrhunderts kaum sein. Michail Gorbatschow, letzter Staatschef der Sowjetunion und einer der entscheidenden Wegbereiter der deutschen Einheit, besucht heute Mönchengladbach.
Der Initiativkreis, dem 24 Gladbacher Unternehmen angehören, setzt mit dem Friedensnobelpreisträger seine Vortragsreihe fort, zu der er Nobelpreisträger zu öffentlichen Vorträgen einlädt.
Heute um 17.30 Uhr wird "Gorbi" mit einer gepanzerten Limousine vor der Kaiser-Friedrich-Halle eintreffen und sich vor seinem Vortrag um 20 Uhr ins Goldene Buch der Stadt eintragen.
Bereits gestern landete er in Frankfurt. Der ehemalige Staatschef, dem laut Protokoll weiterhin die Anrede "Seine Exzellenz" zusteht, beansprucht für sich die höchsten Sicherheitsmaßnahmen. Daher kann der 76-Jährige auch nicht in Gladbach übernachten, da kein Hotel der Stadt über die geforderten Sicherheitsauflagen verfügt.
So muss die Tiefgarage direkt vom Hotelzimmer aus durch einen eigenen Aufzug zu erreichen sein und sein Zimmer nur über einen Verbindungsraum, nicht aber vom Flur aus zu betreten sein. In diesem Raum halten sich dann seine bewaffneten russischen Geheimdienstkräfte auf, die ihn rund um die Uhr bewachen.
Gorbatschow wird auf Russisch sprechen und simultan übersetzt. 900 Karten gab es für die Veranstaltung, die waren binnen Stunden weg.