Nichts für Zappelige

In Rheydt flogen die Pfeile bei den Landesmeisterschaften im Bogenschießen. Die wenigen Mönchengladbacher Schützen haben gut abgeschnitten.

<strong>Mönchengladbach. Die Hupe dröhnt aus den Lautsprechern auf dem großen Sportplatz in Geneicken. Das Zeichen für die Sportler, ihre Positionen einzunehmen. Die Bogenschützen stellen sich auf. Dazu haben sie genau 20 Sekunden Zeit, dann springt die Ampel auf grün und 30 Pfeile flitzen mit solcher Geschwindigkeit auf die Zielscheiben zu, dass sie mit dem bloßen Auge nicht mehr verfolgt werden können. In vier Minuten müssen sechs Pfeile geschossen werden. Die Teilnehmer wechseln sich immer wieder ab.

240 Schützen aus ganz NRW kamen nach Rheydt, um Landesmeister zu werden und sich damit für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Einer, der diesen Titel schon mehrfach gewonnen hat, ist Andreas Heuwing (33) vom Rheydter TV. Und selbstverständlich will er diese Siege wiederholen. An diesem Wochenende hat es leider nicht geklappt. Er konnte verletzungsbedingt nicht schießen.

Die Schützen mit Compound-Bogen haben den Vorteil, dass die ganze Kraft zu Beginn aufgebracht werden muss. Erreicht man einen bestimmten Punkt beim Zurückziehen des Pfeils, ist dann kein großer Kraftaufwand mehr nötig und man kann leichter zielen.

Ein gutes Auge hat auch Tilmann Bremer, auf dessen Talent die Hoffnungen des Rheydter TV ruhten. Er hat gerade sein Abitur gemacht und hat gute Chancen, an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Bremer ist einer der wenigen Jugendlichen, die in Rheydt das Bogenschießen betreiben.

Günter Mühlen (60), Leiter der Abteilung Bogensport im Verein, bedauert die Situation: "Im Moment haben wir nur zwölf Jugendliche im Verein. Die Jugend fehlt generell im Bogensport, das war auch noch nie anders. Viele Jugendliche entscheiden sich lieber für eine Sportart mit mehr Action. Bei uns kommt es eher auf Konzentration und Disziplin an." Und auch Andreas Heuwing betont: "Das ist wirklich kein Sport für einen Zappelphilipp."