Kampf den jungen Pfunden
Der Stadtsportbund und drei Vereine bringen Kinder in Bewegung.
<strong>Mönchengladbach. Während ihre Freundinnen bauchfreie Tops und kurze Röcke tragen, findet die 13-jährige Nadja keine modische Kleidung für ihre Proportionen. Mit langen T-Shirts versucht sie zu kaschieren, was sich dennoch nicht verbergen lässt: Für 150 Kilo bei 1,55 Metern Körpergröße gibt es keine Mogelverpackung. Hänseleien in ihrer Klasse sind an der Tagesordnung - was Nadja weitere Gründe liefert, um Pommes, Döner, Schokolade im Übermaß zu vertilgen.
Nadja leidet auch körperlich: Beim Treppensteigen in der Schule ist sie außer Atem, beim Bücken zum Schuhebinden muss sie keuchen.
"Die 13-Jährige ist kein Einzelfall. Die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen hat sich in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland mehr als verdoppelt", sagt Edda Karlsson vom 1. Judo-Club Mönchengladbach. Setzt sich diese Entwicklung fort, wird das Gesundheitswesen von einer Kostenlawine überrollt. Denn aus dicken Kindern werden in aller Regel nicht nur dicke, sondern vor allem kranke Erwachsene.
Inzwischen ist Nadja auf einem guten Weg: Eine aufmerksame Lehrerin hat sie zum Projekt "Schwer mobil" geschickt. Das ist ein Gesundheitsprogramm, das sich gezielt an übergewichtige Kinder richtet. Dazu haben sich u.a. das Landesinnenministerium, die Sportjugend NRW und Krankenkassen zusammengeschlossen Mit dabei sind drei Vereine aus Gladbach und der Stadtsportbund.