Grazile Formen und florale Muster
Hans Müller entwirft Schmuckstücke im Jugendstil.
Mönchengladbach. Jugendstil, das sind die grazilen floralen Formen und die Eleganz. Sie werden der Hauptgrund dafür sein, dass der Schmuck der Firma H.J. Müller mehr und mehr gefragt ist. „Jugendstil ist wieder im Kommen“, sagt Hans Müller, Mitinhaber der Firma an der Geneickener Straße, wo die Schmuckstücke entworfen und hergestellt werden. „Ich arbeite im Geiste Laliques und Fabergés“, sagt Müller über den Stil seines Hauses.
Hans Müller
René Jules Lalique war einer der bedeutendsten Schmuck- und Glaskünstler des Art Déco und der französischen Ausprägung des Jugendstils, Peter Carl Fabergé ein russischer Goldschmied und Juwelier.
Müller entwirft die Schmuckstücke selbst, er ist gelernter Grafiker, der sich im Laufe seiner beruflichen Karriere auch in der Schmuck- und Modebranche getummelt hat. Seine Kollektionen von über 1000 Modellen verkauft er an Juweliere und Goldschmiede, und zunehmend auch an Museums-Shops. Deswegen entwickelt er gerade Aufsteller, in die beispielsweise die Ohrringe gesteckt werden, die die Besucher nach ihrem Museumsbesuch als hochwertige Erinnerung zur Bereicherung der Schmuckschatulle.
„Die großen Museen haben sieben bis acht Millionen Besucher im Jahr“, sagt er über den wirtschaftlichen Hintergrund. Schmuck aus einer Manufaktur passt da ins Konzept. Die Werkstatt von Müller befindet sich ebenfalls in den Räumen an der Giesenkirchner Straße.
Dort lagern auch die Rohlinge, die je nach Bestellung zunächst auf Hochglanz poliert werden. Daran schließt sich die eventuelle Emaillierung an. „In unserem Ofen wird bei 900 Grad gebrannt“, erklärt Müller die Abläufe.
Goldschmiedin Susanne fasst anschließend die Edelsteine in dem Ring. Goldschmied Mirek ist mit den kleinen, aber unterschiedlich großen Perlen beschäftigt, die zu einem zierlichen Hänger gehören. Im letzten Arbeitsschritt werden die Brillanten gefasst.
„Momentan sind es viele junge Frauen, die sich für den Schmuck dieser Epoche interessieren“, sagt Müller. Nach seinem Empfinden symbolisiert diese Zeit einen Aufbruch, eine Abkehr vom bis dahin herrschenden Historismus, der sich an überlieferten Formvorbildern orientierte. boe