Greifvögel: Merlin — ein scheuer Star

Sie sind gefährdet, deshalb will die Nabu-Jugend etwas tun.

Mönchengladbach. Eine ganz besondere Gruppenstunde gab es am vergangenen Samstag für die Kinder und Jugendlichen der Nabu-Gruppe „Die Waldmäuse“ in Mönchengladbach. Die Falknerin Uta Wittekind kam mit ihrem Wüstenbussard „Merlin“ und dem Uhu „Uwe“ zu Besuch in den Hardter Wald.

Dort erklärte sie den Kindern, wie wichtig es ist, sich für die Greifvögel in unserer Region einzusetzen und sich um sie zu kümmern. Liselotte Uhlig, sie ist Leiterin der Jugendgruppe im Naturschutzbund (Nabu), erzählte von ihrer Idee, die Falknerin einzuladen: „Als ich im vergangenen Jahr erfuhr, wie gefährdet Greifvögel in Deutschland sind, dass sie oftmals als Konkurrenten für die Jäger angesehen werden und deshalb abgeschossen oder sogar vergiftet werden, obwohl dies verboten ist, war ich entsetzt.“

Deshalb werde sich der Gladbacher Nabu im nächsten Jahr intensiv mit dem Schutz der Tiere beschäftigen. Das Thema spreche die Altersgruppe der Kinder an.

Die Falknerin berichtet den „Nabu-Kids“, mit welchen grausamen Methoden die Tiere angelockt und getötet werden, teils auch mit Bärenfallen ähnlichen Vorrichtungen. Sie berichtet von vergifteten Ködern und sogar von Erlaubnissen, welche sich die Jäger bei Ämtern einholen können für das Schießen der Vögel. „Die Jäger sehen diese Raubvögel als Konkurrenz, da auch sie, auf ganz natürliche Art, Hasen und andere, auch für Jäger interessante Tiere, jagen und fressen.“

Bedrücktes Schweigen macht sich breit. Auch die Jugendlichen möchten sich für die Tiere engagieren, zumal einige von ihnen spezielle Lieblingsvögel haben: „Den Uhu und den Steinadler finde ich toll. Ich hatte sie sogar schon mal auf dem Arm“, sagt der elfjährige Christopher aus Mönchengladbach.

Er ist zwar noch nicht so lange in der Gruppe, hat aber schon ein großes Wissen über die heimischen Vögel und stellt viele Fragen. Die 14-jährige Melina ist seit sieben Jahren in der Nabu-Gruppe und freut sich nach den vergangenen Aktionen der Gruppe — Bienenwand oder Eidechsen-Projekt — auf die nächste mit den Vögeln: „Es ist toll, etwas dazu zu lernen und dabei noch so viel Spaß zu haben.“

Die Jugendgruppe trifft sich einmal im Monat, außer in den Ferien, samstags, um an ihren Projekten zu arbeiten. Neue Gesichter seien immer gern gesehen. Oftmals werden Experten eingeladen, man arbeitet in der Natur oder bastelt für Ausstellungen.

Der 13 Jahre alte Max sagt: „Man lernt viel dazu. Ich beschäftige mich gerne mit der Natur und erfahre etwas über die vielen verschiedenen Arten.“

Interessierte junge Leute wenden sich an Liselotte Uhlig. Kontakt: Tel. RY 613 770 oder Liselotte.uhlig@t-online.de

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