Großbrände, Explosionen und Katzen in Not

Mehr als 35.000 Mal mussten die Retter im vergangenen Jahr ausrücken.

Mönchengladbach. Es war ein Jahr der spektakulären Großeinsätze: die Großbrände in der Fleischfabrik in Neuwerk und in einer Reithalle in Genholland, der CO2-Austritt im Gewerbegebiet Güdderath, die Gasexplosion am Siepensteg und die Einsätze bei den beiden schweren Unwettern im Mai und Juni vergangenen Jahres hielten die Mönchengladbacher Feuerwehr in Atem.

Die Zahlen, mit denen Mönchengladbachs Feuerwehrchef Jörg Lampe für 2008 aufwarten kann, sind beeindruckend. Mehr als 300.000 Anrufe gingen bei der Leitstelle ein, mehr als 35.000 Mal rückte die Feuerwehr zu Notfalleinsätzen, Krankentransporten, technischen Hilfsleistungen oder zur Brandbekämpfung aus.

Im Gedächtnis bleiben die Großeinsätze wie bei dem Gasaustritt in Güdderath, als die CO2-Löschanlage eines Großlagers für Lacke das gesamte Löschgas, 50 Tonnen Kohlendioxid, ausgestoßen hatte und die Feuerwehr 14 Personen bewusstlos auf der Straße fand.

Aber die Feuerwehr ist genauso engagiert, wenn es gilt, für Geringeres auszurücken. "Enten, Hunde, Katzen, ein Papagei, ein Pfau und eine Schlange", zählt Jörg Lampe einen halben Tierpark auf. Zur Rettung all dieser Tiere wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr gerufen.

"Wir nehmen jeden Tiereinsatz ernst", betont der Feuerwehrchef. So steht auch in Kürze wieder eine Fortbildung zum Thema Tierrettung auf dem Programm.

Dezernent Peter Holzenleuchter lobt die Gladbacher Feuerwehr: "Wir haben eine der modernsten Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen. Die Bürger können auf die Feuerwehr zählen."

Bei ihrer Ausrüstung stellt sich die Feuerwehr gerade auf den Klimawandel ein. "Wir werden mehr Tauchpumpen und Motorsägen bereithalten", erklärt Jörg Lampe, "denn nach Meinung der Katastrophenschützer müssen wir uns in Zukunft auf zwei Fälle von Starkregen im Jahr und auf Waldbrände einstellen."

Auch geländegängige Wagen wurden schon angeschafft. Für seine Leitstelle freut sich der Feuerwehrchef über eine andere Entwicklung: vom Handy aus kann nicht mehr wie früher der Notruf 112 auch ohne Karte angewählt werden.

Was ursprünglich eine gute Idee war, entwickelte sich für die Feuerwehr zum Alptraum, da in den Handy-Shops die ausgestellten Mobiltelefone von den Kunden ständig mit der Notrufnummer getestet wurden. "Bis zu 500 Mal an einem Tag wurde der Notruf betätigt und damit unsere Leitungen lahmgelegt", erzählt Jörg Lampe