Gutes Jahr für die Sparkasse
Das Geldinstitut steigerte sein Geschäftsvolumen trotz schwerer Zeiten.
Mönchengladbach. Der vor allem zu Beginn des vergangenen Jahres schwierigen Wirtschaftslage zum Trotz blickt die Stadtsparkasse Mönchengladbach auf ein Geschäftsjahr 2013, das ihr Vorstandsvorsitzender Hartmut Wnuck als „gut“ bezeichnet. Bei der Präsentation der Bilanz am Donnerstag hob er nicht zu Lobeshymnen an. Er erwähnte die beispielsweise im Handwerk und Einzelhandel verhaltene Stimmung, Arbeitslosenzahlen und die gesunkene Sparquote, also den Anteil des Geldes am Einkommen, den die Menschen beiseite legen. Trotzdem erhöhten sich Geschäftsvolumen, Kreditvolumen und Kundeneinlagen (siehe Kasten „Die Zahlen“).
Auch für die Stadt sind das gute Nachrichten. 9,4 Millionen Euro Gewerbesteuern fließen im Wesentlichen in deren Finanz-Topf. Hinzu kommt eine geplante Ausschüttung an die Stadt als Träger der Sparkasse in Höhe von rund sechs Millionen Euro — die Gremien müssen dem allerdings noch zustimmen. „Mit dem verbleibenden Teil des Jahresüberschusses wollen wir unsere Eigenkapitalbasis stärken“, so Wnuck.
Kritische Töne gab es von ihm zur Vermittlung von Wohnimmobilien. Man sei weiter Marktführer, und die Zahl der an den Mann und die Frau gebrachten Objekte stieg um 14 Prozent. Mehr wäre aus Sicht der Sparkasse allerdings möglich gewesen. Wenn es genug Wohnimmobilien gäbe. Auch aus dem Umland sei die Nachfrage hoch, aber „wir konnten sie nur zum Teil befriedigen“. Wnuck glaubt jedoch, dass „diese Zahlen die Akteure im Bereich Bauen zu verstärktem Einsatz bringen wird“.
Dass das Wort Sparen nicht umsonst in Sparkasse steckt, machte Wnuck deutlich. Für ihn bleibt es auch angesichts der derzeitigen Zins-Entwicklung ein Thema. „Auch wenn wir jetzt ein niedriges Zinsniveau haben, wird das doch nicht die nächsten 30 Jahre so bleiben.“
2013 gab es ein Plus bei den kurzfristigen Anlagen (100 Millionen Euro mehr als 2012) und Ratensparverträgen (18 Millionen Euro mehr). Bei mittel- und langfristigen Anlagen lag die totale Summe bei 2,2 Milliarden Euro.
Ob Beratung beim Sparen oder bei Wertpapieren — bei Letzterem stieg der Umsatz um 27 Prozent auf 220 Millionen Euro —, man sieht die Geschäftsstelle „als Dreh- und Angelpunkt der Kundenbeziehung“. Wnuck: „Wir bleiben bei unserer Philosophie, unsere Kunden nicht in einen Automatenraum zu schicken“. Trotz mobiler und Online-Nutzung zeigten Umfragen selbst bei jungen Menschen, dass sie sich in bestimmten Angelegenheiten gerne „vor Ort rückversichern“.
Dem wolle man mit 38 Geschäftsstellen auch weiterhin gerecht werden. „Das ist keine Billigstrategie, aber es ist eine gute Strategie“, so Wnuck. Auch in diesem Jahr soll wieder in drei Filialen investiert werden — Rheindahlen, Bettrath und Schillerplatz werden umgebaut. 2013 habe man auch das Personal um 22 Mitarbeiter auf 949 erhöht. Mehr Stellen wurden im Firmenkunden- und Wertpapiergeschäft sowie im Support für das Electronic Banking geschaffen.
Für das laufende Jahr sieht Wnuck „gute Aussichten auf ein sich beschleunigendes Wachstumstempo in Deutschland“. Man sehe der Geschäftsentwicklung „optimistisch entgegen“.