„Handgraten-Räuber“ hat in 17 Banken zugeschlagen

Der Mann, der am Mittwoch mit einer Handgranate in Odenkirchen eine Bank überfallen hat, war bundesweit tätig — auch in Mönchengladbach, Viersen, Nettetal und Willich.

Foto: Polizei

Niedersachsen, Saarland, Nordrhein-Westfalen — der Bankräuber von Odenkirchen ist offensichtlich bundesweit tätig. Wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei im Rhein-Kreis Neuss gestern bekannt gaben, soll der Mann für insgesamt 17 Banküberfälle verantwortlich sein. Die Sparkassenfiliale an der Burgfreiheit war der bislang letzte Tatort. Hockstein soll sein Überfall Nummer elf gewesen sein.

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Weil der Mann bei seinen Raubtaten fast immer eine auffällige Brille trug, bekam die eingesetzte Ermittlungskommission den Namen „Brille“.

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Die Überfälle auf die Geldinstitute folgen in der Regel einem einheitlichen Muster: Der Mann tritt maskiert und zumeist unauffällig an den Bankschalter und verlangt mit leiser Stimme die Herausgabe von Bargeld beziehungsweise legt dem Mitarbeiter der Bank einen Zettel mit seinen Forderungen vor. Um seinem Verlangen Nachdruck zu verleihen, zeigt er eine Waffe — eine Pistole oder auch eine Handgranate. Der Mann verhielt sich bis jetzt immer so unauffällig, dass anwesende Bankkunden von dem Überfall meistens überhaupt nichts mitbekamen.

Diese Banküberfälle werden dem Mann bis jetzt zur Last gelegt: 1. Weener/Niedersachsen am 8. Oktober. 2. Wallerfangen-Ittersdorf/Saarland am 15. Oktober. 3. Twist/Emsland am 29. Oktober, 4. Unna am 19. November. 5. Mayen/Rheinland-Pfalz am 25. November, 6. Neuss am 17. Dezember, 7. Rommerskirchen am 19. November, 8. Warburg-Höxter am 12. Januar, 9. Nettetal-Schaag am 19. Januar. 10. Willich-Neersen am 21. Januar, 11. Mönchengladbach-Hockstein am 21. Januar. 12. Wuppertal am 9. Februar, 13. Hückelhoven-Kleingladbach am 12. März, 14. Bergkamen am 1. April, 15. Nentershausen/Hessen am 5. April, 16. Viersen am vergangenen Mittwoch, 8. April, am Vormittag. 17. Odenkirchen ebenfalls am 8. April am Nachmittag.

Die betroffenen Geldinstitute haben nach den Überfällen jeweils Belohnungen für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ausgesetzt. Die Gesamtsumme beträgt mittlerweile 29 000 Euro. Anhand von Zeugenaussagen und Bildern aus den Überwachungskameras konnte das Aussehen des Täters individualisiert werden. Die Ermittlungsbehörden fahnden nach einem etwa 25 bis 35 Jahre alten und 1,70 bis 1,75 Meter großen Mann von normaler Statur. Der Täter hat einen hellen Teint und ist möglicherweise Linkshänder.

Bei den Überfällen trägt er in der Regel eine Perücke und/oder eine andere Kopfbedeckung sowie häufig eine große Brille mit dunklem Gestell. Verlässliche Feststellungen zu seiner Haarfarbe oder Frisur können deshalb nicht getroffen werden.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die Hinweise zur Identität des Unbekannten geben können. Die überregional ermittelnde Kommission „Brille“ ist bei der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss unter der Telefonnummer 02131/3000 zu erreichen.