Heiraten im Museum Abteiberg: Ja-Wort mit Kunst

Premiere im Museum: Neuerdings können Paare am Abteiberg die Ringe tauschen.

Mönchengladbach. Für mindestens ein Paar aus Mönchengladbach soll der 17. August der „schönste Tag des Lebens“ werden. Dann nämlich wird um 12 Uhr geheiratet. Und zwar an einem Hort der Kunst: Das Städtische Museum Abteiberg und das Standesamt Mönchengladbach bieten in diesem Jahr erstmalig Trauungen in Begleitung von Andy Warhol, Joseph Beuys oder Gerhard Richter an — unter anderem diese Künstler von Weltruhm sind in dem von Hans Hollein entworfenen Gebäude vertreten.

Nach Schloss Rheydt ist es das zweite Museum in Mönchengladbach, in dem Paare sich trauen können — wenn auch nur an einigen wenigen Terminen. Die Stadt folgt damit dem Trend bei Hochzeitswilligen, den Bund fürs Leben an eher ungewöhnlichen Orten schließen zu wollen. Im benachbarten Viersen beispielsweise kommen Standesbeamte seit dem vergangenen Frühjahr auch in die Dülkener Narrenmühle.

Nicht zuletzt wegen der (künstlerisch wie finanziell) hohen Werte der ausgestellten Werke am Abteiberg gelten bei der Ja-Wort-Premiere Mitte August und allen künftigen Feiern dieser Art in musealer Umgebung besondere Auflagen. So ist das Werfen von Reis und Blütenblättern nicht gestattet.

Ansonsten aber ist ein passender festlicher Rahmen kein Problem, wie Stefanie Genenger von der Museumsverwaltung betont. Für die Trauungen im sogenannten Vortragssaal — ohne Kunstwerke, dafür in einem „hauchzarten Grün“ gehalten — würden unter anderem die Stühle im Halbkreis zur Bühne ausgerichtet. „Außerdem können Floristen ans Werk gehen, und auch Live-Musik ist möglich“, sagt die 33-Jährige.

Nach Angaben des Museums wurde der Saal auf der Gartenebene wegen der amtlichen Vorgabe eines „umschlossenen Raums“ gewählt. Für Ruhe beim Ringetausch ist also gesorgt, auch wenn der normale Museumsbetrieb mit Besuchern weiterläuft. Der Saal fasst für diese Anlässe maximal 120 Personen. Die im Vorfeld zu entrichtende Raummiete für die Trauung beträgt 100 Euro.

Spielt das Wetter mit, kann das frohe Ereignis auf der Terrasse des Museumscafés begossen werden — bei einem Empfang im Skulpturengarten. „Auch für die Hochzeitsfotos bietet sich der Skulpturengarten an“, sagt Stefanie Genenger.

Ist es kalt und nass, wird eben im Inneren angestoßen (Raummiete Empfang: 100 Euro). Das Museum kooperiert dazu mit lokalen Gastronomen, die unter anderem Sekt, Kanapées und Fingerfood anbieten. Ein privates Catering ist nicht möglich.

Falls der Bräutigam oder der Brautvater bei all der Aufregung das Portmonee vergessen haben sollte, besteht kein Grund zur Panik: Museumseintritt müssen an diesem besonderen Tag weder das Paar noch seine Gäste zahlen.