Typisierungsaktion: Verein enttäuscht über Zahl der Hilfsbereiten

35-jähriger Leukämiekranker hat noch keinen Spender. Weitere Aktionen sind geplant.

Mönchengladbach. Es ist vergleichbar mit einem Fingerabdruck. Das Knochenmark jedes Menschen hat eine einzigartige Zusammensetzung. Deshalb gibt es nie eine hundertprozentige Übereinstimmung. Das macht es sehr schwierig, einen geeigneten Knochenmarkspender zu finden, der für Leukämiekranke oft die letzte Rettung ist.

Der ASV Dojo, der japanische Kampfsportarten anbietet und sich um die fernöstliche Kultur kümmert, hat am Samstag in seinen Räumen am Dohrweg eine Typisierungsaktion organisiert, um einem 35-jährigen Vereinsmitglied zu helfen. Der Vater von zwei Kindern ist an Leukämie erkrankt. „Er braucht sehr schnell eine Knochenmarkspende. Es handelt sich um seine sehr seltene Leukämie-Form, die erst nach einem Jahr erkannt wurde. Er leidet zusätzlich unter mehreren anderen Krankheiten und hat eine sehr seltene Blutgruppe. Sein Immunsystem ist sehr geschwächt“, sagt Sonia Haasler, Pressesprecherin des Vereins.

Am Samstag ließen sich 134 Menschen typisieren. „Das sind deutlich weniger, als wir in Anbetracht der Reaktionen auf Facebook erwartet hatten. Deshalb werden wir die Typisierungsaktion für kommenden Samstag noch einmal ansetzen“, sagt Gabi Hoch vom DRK-Blutspendedienst West.

Pro Person kostet eine Typisierung 50 Euro. Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht. Deshalb werden Spenden benötigt. Am Samstag kamen durch den Verkauf von geschenkten Speisen und Getränken rund 1000 Euro zusammen. „Es gibt Unternehmen, die seit Beginn unserer Aktion im Mai zwischen 500 und 3000 Euro gespendet haben. Weitere finanzielle Unterstützung gab es durch die Erlöse aus einem Benefizkonzert und einem Tippspiel während der Fußball-EM“, sagt Haasler. Derzeit befinden sich auf dem Spendenkonto des ASV Dojo 11 922 Euro.

Die Blutspenden wurden am Samstag in ein Labor gebracht, in dem sie typisiert werden. „Spätestens am 1. August stehen sie in der Spenderdatei zur Verfügung“, sagt Hoch. Grundsätzlich gilt: Wenn ein Spender gefunden wird, ist Leukämie eine der Krebsarten, die am besten geheilt werden kann. pil