Sanierung - Wickrather Kreuzherrenkloster

Das Wickrather Kreuzherrenkloster soll saniert werden — es ist höchste Zeit.

Mönchengladbach. Von außen wirkt das Kreuzherrenkloster in Wickrath, als sei es noch recht gut in Schuss. Betritt man jedoch die seit mehr als zehn Jahren ungenutzten Räume, bietet sich ein anderes Bild: Tapeten hängen herunter, Putz bröckelt, in den Decken und Fußböden sind Löcher, die Balken sehen wenig vertrauenerweckend aus und viele Fenster sind seit langem kaputt. Eines der zentralen Bauwerke der Wickrather Stadtgeschichte steht kurz vor dem Verfall.

„Wenn man etwas retten will, wird es höchste Zeit“, meint auch Rolf Theissen, bei der EWMG für den Bereich Immobilienverwaltung zuständig. Und es scheint so, als käme die Sanierung in Gang. Günter Krings, CDU-Bundestagsabgeordneter, konnte bei der Besichtigung des ungenutzten Gebäudeteils, zu der der CDU-Ortsverband Wickrath Bürger eingeladen hatte, eine positive Botschaft überbringen: Der Bund stellt 250 000 Euro für die Restaurierungsarbeiten zur Verfügung. Weitere Fördermittel des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden voraussichtlich bereitgestellt, sobald ein Konzept zur Sanierung und anschließenden Nutzung vorliegt.

„Mein persönliches Bauchgefühl sagt mir, dass wir uns im Bereich von einer Million Euro bewegen werden“, schätzt Rolf Theissen. Schließlich handelt es sich um ein „unterschätztes Kleinod“ von überregionaler Bedeutung, wie Günter Krings meint. Den Wickrathern liegt das Kloster jedenfalls am Herzen. Fünfzig Bürger wollten die sonst unzugänglichen Räume sehen.

Der ehemalige Wirtschaftsflügel des Klosters umfasst etwa 350 Quadratmeter. Der Saal wird auch heute noch als Sitzungssaal genutzt. Daneben und darüber gab es drei Wohnungen, die viele Jahren nicht mehr genutzt wurden und sich im Zustand fortgeschrittenen Verfalls befinden.

Wenn das historische Gebäude gerettet werden soll, müssten als erstes die Wände trocken gelegt, komplett neue Fußböden eingezogen und die Deckenbalken ertüchtigt werden. Eine Wohnnutzung ist nach der Sanierung nicht mehr vorstellbar. „Wenn wir Fördermittel bekommen, müssen die Räume auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen“, sagt Theissen. Eine gewerbliche Nutzung sei möglich. Einige der Besucher denken bereits laut über ein Heimatmuseum nach.