Hilgers muss für Schäden zahlen

Grönemeyer-Gastspiel mit Folgen. Eigentümer EWMG ungehalten über Verhalten des Stadionbetreibers.

Mönchengladbach. „Ja, es gibt Schäden wie Löcher, Brandflecken und Verfärbungen im Kunstrasen“, sagt Uli Schückhaus. Der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG hat den Betreiber des Hockey-Parks, Michael Hilgers, aufgefordert, den künstlichen Stadionrasen zu reparieren. Hilgers, sagt Schückhaus, habe die Beschädigungen anerkannt. Die wiederum hatte ein Gutachter, den die Stadtfirma EWMG beauftragte, festgestellt. Hilgers war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Die Spielfläche der Arena, die zunehmend als Konzertstätte genutzt wird, hatte während des Grönemeyer-Gastspiels vor wenigen Tagen sehr gelitten (die WZ berichtete). Der Grund: Die rund 15 000 Besucher der Show „Schiffsverkehr“ hatten sich auf der Fläche vergnügt. Und die war nicht, wie sonst üblich, durch eine Folie geschützt.

Der verärgerte Schückhaus hatte daraufhin Hilgers gebeten, dies künftig zu unterlassen und damit gedroht, nur noch Konzerte „mit Rasenfolie“ zu erlauben. „So geht man nicht mit dem Eigentum der Stadt um“, sagte der EWMG-Geschäftsführer. Es sei zwar löblich, dass Stars wie Grönemeyer in Gladbach auftreten, doch die Rahmenbedingungen müssten stimmen. Der neun Millionen Euro teure Sporttempel gehört der EWMG.

Der Deutsche Hockeybund (DHB) sieht die Entwicklung im Nordpark mit „großer Sorge“. Schon bei der Feldhocky-EM der Männer im vergangenen Jahr seien die Rasen-Verhältnisse auch infolge des Regens nicht optimal gewesen. Das habe der internationale Hockeyverband moniert, sagt DHB-Sprecher Torsten Bartel zur WZ.

Uli Schückhaus, EWMG

Die aktuelle Situation trage nicht zu einer Verbesserung bei — im Gegenteil. Der DHB hat im Stadionkomplex seine Bundesgeschäftsstelle.

Das nächste Großkonzert mit erwarteten 16 000 Zuschauern ist terminiert. Am Freitagabend dreht die US-amerikanische Hardrock-Band Guns n Roses auf. Ob Hilgers hier die Spielfläche schützen lässt, ist nicht bekannt. Bei Grönemeyer waren Markierungen aufgeklebt — Wegweiser für die Besucher.

Schückhaus sagte am Dienstag: „Ohne Schutzfolie werden die Schäden noch größer.“ Für die werde Hilgers aufkommen müssen. Da werde die EWMG kein Auge zudrücken.

Hockey findet im Stadion auch noch statt. So spielen Schulteams hier jährlich 400 Stunden. Beeinträchtigungen gebe es nicht, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Notfalls fänden Training und Spiele auf einem Nebenplatz statt. Die Amercian-Footballer Wolfpack treten hier ebenfalls an. Das Verhältnis zwischen Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG und Parkbetreiber Hilgers ist schon länger getrübt.

Seit Jahren streiten sie sich um Nebenkosten-Anteile, die Hilgers nicht gezahlt haben soll. Die EWMG verlor einen diesbezüglichen Prozess, wird aber in Berufung gehen. Es geht um einen Streitwert von rund 100 000 Euro. Angeblich macht die städtische EWMG mit ihrem Stadion jährlich rund 250 000 Euro Miese. Offiziell bestätigt wird das nicht.