„Hol’ mich hier raus“ im Parkhaus
Seit etwa einem Jahr blockiert ein Jeep einen Behinderten-Parkplatz.
Mönchengladbach. Den Reifen ist die Luft ausgegangen, der Jeep mit dem niederländischen Kennzeichen ist völlig verstaubt — und steht seit etwa einem Jahr auf einem Behinderten-Parkplatz im „Autohaus“ der Stadtsparkasse Goebenstraße. Längst ist das Staub-Auto mit der gelben Parkkralle vorne links zum Gesprächsthema von Parkhaus-Nutzern und quasi zum Kunstobjekt geworden.
Flotte Finger haben nämlich die Staubschicht gestaltet und auch mit Sprüchen versehen: „Hol’ mich hier raus“ steht da ebenso wie „Wasch’ mich“ oder „Ich war hier“. Auf der Beifahrerseite trägt das Türglas mittlerweile eine große, detailgenaue Borussen-Raute, ein Herz mit Pfeil von Verliebten gibt’s ebenso.
Bemühungen des Parkhaus-Betreibers, den Halter des Dauerparkers ausfindig zu machen, blieben bislang offensichtlich erfolglos. Der scheint abgetaucht — und lässt die Gebühren, die er dem Eigentümer schuldet, ins Uferlose ansteigen. Mancher Kunde frotzelt gelegentlich, der Niederländer habe gar keinen Park-, sondern ein Schrottplatz für sein Gefährt gesucht. Und gefunden.
Anfragen bei der Polizei bringen den Alt-Jeep auch nicht vom Fleck. Von dem Pkw gehe keine Gefahr aus, und er sei auch nicht gestohlen worden, also könnten die Beamten nichts tun, sagt ein Sprecher. Anders wäre es, wenn man annehmen müsste, dass im Inneren Rauschgift oder Sprengstoff lagerten. „Dann sind wir rasch vor Ort. So ist das ein zivilrechtliches Problem zwischen Halter und Parkhaus-Eigentümer“, sagt der Sprecher weiter.
So bleibt uns die blockierende „Kiste“ erhalten. Es sei denn, man lässt sie abschleppen und stellt sie irgendwo ab. Das würde die Rechnung für den mysteriösen Autobesitzer weiter explodieren lassen. ba.-