Hundertprozentige Zustimmung für die Fusion der Volksbanken
Die Vertreter in Gladbach und Erkelenz haben der Verschmelzung zugestimmt. Alle Mitarbeiter behalten ihren Arbeitsplatz.
Das wird ein ungewohnter Umstand für die Mönchengladbacher: Ihr neuer Volksbank-Chef ist ein Erkelenzer. Am Dienstag soll Veit Luxem vom Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden bestellt werden. Er leitet dann ein deutlich größeres Haus als bisher, denn die beiden Volksbanken in Mönchengladbach und Erkelenz fusionieren rückwirkend zum 1. Januar. Mit jeweils 100 Prozent Zustimmung votierten die beiden Vertreterversammlungen jetzt zugunsten des Vorhabens. „Darüber freuen wir uns sehr“, betonte Luxem, bisheriger Vorstandsvorsitzender in Erkelenz.
Ab dem Tag der Eintragung ins Genossenschaftsregister, die für Oktober zu erwarten ist, wird das Institut wie gehabt „Volksbank Mönchengladbach“ heißen, die Volksbanken Erkelenz und Willich aber als Niederlassungen im Namen führen. Für die Kunden in Erkelenz ergeben sich neue Bankleitzahlen und somit IBAN-Nummern, für die der übernehmenden Bank (Gladbach) gibt es keine sichtbaren Änderungen. Luxem betonte gestern jedoch, er könne sich etwa vorstellen, das Erkelenzer Prozedere der Vereinsförderung mit jährlich zwei Spendenausschüttungen an jeweils rollierende Adressatengruppen auf das neue Institut auszudehnen.
Am Dienstag tritt der Aufsichtsrat zur ersten offiziellen, der konstituierenden Sitzung zusammen. Das Amt des Vorsitzenden übernimmt Fred Hendricks (Gladbach), ihn vertreten Marita Schlupkothen (Erkelenz) und Jürgen Heinzig (Willich). Die neue Bank wird von den bisherigen Vorstandsmitgliedern Josef Brück, Rainer Corsten, Franz Dierk Meurers, Otmar Tibes und Veit Luxem geleitet. Brück und Tibes (bis März 2018) verantworten den Vertrieb, Meurers und Corsten (bis März 2018) die Produktion.
Für die einzelnen Ressorts kündigte Luxem an, dass es nach den Sommerferien ein Konzept geben soll, wie sich diese künftig auf die Standorte verteilen. Sicher sei aber, dass es bei zwei Vorstandsstandorten bleibt. Neu hinzu komme ein ihm zugeordneter Bereich für Unternehmensentwicklung, um das Innovationsmanagement voranzutreiben.
Alle 436 Mitarbeiter behielten ihre Arbeitsplätze, wird betont. Luxem weist aber darauf hin, dass das neue Institut „mittelfristig auf unter 400 Mitarbeiter kommen soll. Wir haben mit dem Betriebsrat dazu allerdings vereinbart, dass es in den nächsten zwei Jahren keine fusionsbedingten Kündigungen gibt. Erreichen wollen wir unser Ziel, indem wir bei Fluktuation und alterbedingtem Ausscheiden schauen, ob wir die Stellen neu besetzen.“
Primäres Ziel sei, „rasch eine gemeinsame Unternehmenskultur zu schaffen. Das zu erreichen, dafür habe ich die Verantwortung übernommen“, sagt Luxem. Änderungen in der Filialstruktur seien nicht geplant, aber denkbar: „Wir schauen uns das 2018 an.“ Ob die Ausbildung neu ausgerichtet wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt offen.