Integration mit Kochtopf

Junge Türken haben für 60 Leute gekocht und dabei auch deutsche Menüs zubereitet. Die jungen Leute sind zwischen 15 und 18 Jahren alt. Fester Bestandteil war auch ein Besuch beim Kinderschutzbund.

Mönchengladbach. Getreu dem Motto "Kochenlernen - kinderleicht" führte der Integrations- und Bildungsverein Mönchengladbach (IBVM) jetzt einen fünftägigen Kochkurs durch. Neun Jugendliche nahmen daran in der Moschee-Gemeinde an der Neusser Straße teil. Mit beteiligt war Gladbachs Kinderschutzbund.

Die jungen Leute sind zwischen 15 und 18 Jahren alt. Fester Bestandteil war auch ein Besuch beim Kinderschutzbund. "So können wir eine Anlaufstelle vermitteln, um den Jugendlichen zu zeigen, wo sie bei Problemen Hilfe suchen können", sagt Klaus Schmitz. Er ist Integrationsbeauftragter der Stadt Mönchengladbach.

Am Abschlusstagtag kochten die Jungs gemeinsam für 60 Leute - mehrgängige Menüs der deutschen und türkischen Küche. Die Kursleitung übernahm Mareike Eßer, Ökotrophologin und Leiterin des Familien-ABCs beim Kinderschutzbund.

Ziel war es, den Jungen nicht nur das Kochen näher zu bringen, sondern ihnen auch zu zeigen, dass man zugleich preiswert, gesund und schmackhaft kochen kann. Auf dem Speisenplan standen sowohl Essen aus dem Kulturkreis als auch deutsche Gerichte. Die Jung-Köche kümmerten sich um den Hauptgang, einen Nachtisch und die Tischdekoration.

"Ab jetzt kochen wir auch öfter zu Hause": Zwei Teilnehmer waren Tunahan Sari und Emre Demir, beide 16. Nach dem Kurs wollen sie jetzt auch zu Hause öfter kochen und backen. Sagen sie jedenfalls. "Es hat am meisten Spaß gemacht, den Nachtisch zuzubereiten", erzählen die beiden.

"Zum ersten Mal haben wir einen Kochkurs nur mit Jungen durchgeführt" , sagt Heidrun Eßer, die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes. Die Zusammenarbeit habe "super funktioniert".

Vorher hatten solche Kurse schon mit Familien und Schulen stattgefunden. Nun sollen sie ständiger Programmpunkt im Schutzbund werden. Die Idee zu einem solchen Kochkurs stammt von Schmitz. "In unserer Stadt gibt es einen hohen Migrationsanteil, und es ist wichtig, eng zusammen zu arbeiten und ein Netzwerk zu schaffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen" , erklärt er.

Von dem Projekt ist auch Thomas Kufen, Integrationsbeauftragter des Landes NRW, überzeugt. Denn "Integration geht durch den Magen", findet er.