Irmgardis-Rallye begeistert Auto-Fans

Zum fünften Mal organisierte der Motorsportclub Süchteln die Irmgardis-Rallye. 86 Teilnehmer gingen an den Start.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Süchteln. „Der sieht aus wie bei den Waltons“, die Bemerkung aus der Menge von Besuchern, die um einen schwarzen Ford T stehen, lässt Lilli und Wilfried Roth schmunzeln. „Das hören wir ganz oft, wenn wir mit dem Wagen unterwegs sind. Deshalb heißt unser Wagen auch Johnboy“, meint Lilli Roth und deutet schmunzelnd auf den goldfarbenen Schriftzug mit dem Namen, der rechts überm Reserverad mit angehängtem Wassersack klebt. Damit es noch mehr wie bei den Waltons aussieht, hat Wilfried Ruth die Ladefläche mit Kürbissen, einem Sack voller Heu und einer großen Holzkiste bestück. „Darin sind Ersatzteile, Werkzeug und der Seitenschutz, falls es richtig anfangen sollte zu regnen“, verrät der Krefelder.

Der Oldtimer, Baujahr 1925, mit seinen Holzspeichen, dem per Hand zu bedienendem Scheibenwischer und der Kelle als Blinker, ist aber nicht nur ein wahrer Hingucker, sondern zusammen mit dem Packard Six auch der älteste Wagen der Irmgardis Rallye. Zum nunmehr fünften Mal ging am Sonntag die Irmgardis Rallye, ausgerichtet vom Motorsportclub Süchteln, an den Start. Und das mit einem Rekordergebnis im Jubiläumsjahr des Vereins, der 90 Jahre alt wird. „Wir haben 86 Starter. 80 Wagen und sechs Motorräder. Damit haben wir die Grenze erreicht. Mehr geht nicht“, freut sich Michael Mevissen, zweiter Vorsitzender vom Motorsportclub Süchteln, über das große Interesse an der Rallye. Wobei nicht nur Oldtimer, sondern auch Youngtimer bis Baujahr 1993 mitfahren dürfen.

Darunter erleben die Besucher Schätzchen wie einen Pontiac Firebird aus dem Jahr 1992 oder einen Jaguar XJS, Baujahr 1990. Auch der Vorjahressieger der Rallye in seiner Klasse als auch Gesamtsieger ist wieder am Start. „Aller guten Dinge sind drei. Wir gehen zum dritten Mal an den Start und streben natürlich den dritten Sieg an, nachdem wir zwei Jahre die Nase vorn hatten“, meint Ralf Klasses augenzwinkernd.

Sein Humber, Baujahr 1939, ist tadellos in Schuss und seine drei Mitfahrer wollen wieder alle Rallyeaufgaben bestmöglich lösen. Und vollgetankt ist der Oldtimer ebenfalls. Immerhin frisst er auf 100 Kilometer so seine 30 bis 35 Liter Super Plus samt einem speziellen Zusatz. Ob Johnson Phantom, Jaguar E, Packard Six 326, Austin Haeley, Cadillac Sedan, das Feuerwehrschätzchen oder der Fiat 600 als viertüriger Sechssitzer mit großen Dachgepäckträger und Taxischild aus dem Jahr 1964 — zu sehen gibt es reichlich.

Während die Besuchermengen in der Süchtelner Innenstadt entlang der Autoreihen schlendern und sich an den topgepflegten Fahrzeugen erfreuen, genießen die Fahrer, vertieft in die Rallye-Unterlagen, das Frühstück im Weberhaus, bevor es zur letzten Fahrerbesprechung geht und der Startschuss für die insgesamt rund 80 Kilometer lange Strecke erfolgt.

In diesem Jahr ging es dabei über Kempen bis hoch nach Issum und Kevelaer, um dann über Wallbeck, Herogen und Wachtendonk schließlich den Rückweg nach Süchteln anzutreten.