Ju-Treff: Eickener Firma soll steuern
Stadtfirma hat den Betreiber für die Riesen-Halle und das Restaurant in Neuwerk gefunden.
Mönchengladbach. Die Suche nach dem Betreiber des „Event-Hangar“ mit alter Tante Ju 52 des Rheydter Erfinders Hugo Junkers am Gladbacher Flughafen sei nicht einfach gewesen, heißt es. Doch jetzt hat man ihn gefunden. Die „noi! Event & Catering GmbH & Co. KG“ mit Sitz an der Eickener Humboldtstraße 62 soll den Millionen Euro teuren Treff, der noch nicht gebaut ist, betreiben. Für mindestens fünf Jahre und zu einer Pachtgebühr von jährlich 66 000 Euro plus Mehrwertsteuer. Das erfuhr die WZ am Dienstag.
Offizielle Stellungnahmen zu dem sich anbahnenden Pachtvertrag zwischen „Noi“ und der eigens gegründeten Event-Hangar Mönchengladbach GmbH gibt es noch nicht. Schließlich hat der Aufsichtsrat der Stadttochter WFMG am Dienstagabend darüber befunden. Und das Papier wohl abgesegnet. Die Ju-52-Event-Gesellschaft ist wiederum eine Tochtergesellschaft der stadteigenen Wirtschaftsförderungs-GmbH (WFMG) mit ihrem Geschäftsführer, dem Prokuristen David Bongartz.
Nur wenige Bewerber hatten sich nach einer europaweiten Ausschreibung gemeldet. Das „Noi“-Team um Geschäftsführer Thorsten Neumann habe Bongartz wie Uli Schückhaus überzeugt. Schückhaus ist Chef der Stadtfirma WFMG und der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG, deren Aufsichtsrat ebenfalls Ja sagen soll.
Wie berichtet, baut die WFMG mit hohen Fördergeldern aus dem NRW-EU-Ziel-2-Programm einen großen Hangar mit Riesen-Halle, Tagungsräumen und Restaurant. Im Mittelpunkt steht der Alt-Flieger, der auch zu Rundflügen einlädt. Das Ganze kostet rund 4,4 Millionen Euro. Mit dem Bau soll laut Bongartz Ende 2013 begonnen werden. Die Bauzeit ist mit 13 bis 14 Monaten kalkuliert.
Insgesamt plant „Noi“ mindestens 100 größere Veranstaltungen jährlich, vor allem für Unternehmen. Im Hangar-Bereich könnten sich bis zu 1000 Leute vergnügen — auch bei Musik-Veranstaltungen. Das Restaurant ist nicht täglich geöffnet, eine dazugehörende Küche könne auch als Schau-Küche genutzt werden. Einmal im Monat soll der Hangar für Jedermann geöffnet sein — eintrittsfrei.
Die Kritik am Event-Standort Neuwerk mit seinem bedeutungslos gewordenen Flughafen hält an. Rheydter Bürger hatten gefordert, die „Ju-52-Stätte“ da zu bauen, wo Junkers herkommt — in Rheydt nämlich. Der Bund der Steuerzahler spricht bei dem Großprojekt von „Verschwendung“.
„Noi“ arbeitet erfolgreich mit Firmen wie Alstom, Audi, Best Western oder dem ADAC zusammen. So jedenfalls steht es auf der Homepage der Event-Firma.