Kita Röhlenend bleibt geschlossen

74 Kinder sind von der Schließung wegen Schimmels betroffen. Für 65 bietet die Stadt jetzt Alternativplätze.

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Viersen. Die Kita Röhlenend im Viersener Stadtteil Dülken bleibt wegen möglicher Schimmelbildung weiterhin geschlossen. Mitarbeiter sollen dort Flecken hinter einem Schrank festgestellt haben: Wegen Problemen mit der Heizung ist es vor einiger Zeit in der Einrichtung zu Feuchtigkeitsschäden gekommen. „Wir haben inzwischen Messungen durchführen lassen, dadurch solle eine mögliche Belastung geprüft werden“, sagt Schuldezernent Dr. Paul Schrömbges. Insgesamt 74 Kinder sind von der Schließung der Kita betroffen. Für 65 kann die Verwaltung kurzfristig Alternativplätze anbieten. Rund 50 Eltern wollen diese für ihren Nachwuchs nutzen.

„Bei uns ist bestimmt Schimmel, hier riecht es so komisch.“ Als eine Erzieherin der Kita Röhlenend dies jetzt der Verwaltung meldete, machte sich André Scheeren als „Feuerwehr“ des Zentralen Gebäude-Managements der Stadt sofort auf den Weg. Im Gebäude am Röhlenend war bereits vor einiger Zeit ein Heizungsrohr gebrochen. Das Problem konnte beseitigt werden, und alle haben gehofft, dass es keine Folgeschäden gibt. Aber der Kindergarten wurde 1975 erbaut und der Korkboden in 40 Jahren nicht ausgetauscht.

Erzieherin

Als Scheeren eine Korkplatte löste und einen schwarzen Streifen an der Wand untersuchte, fand er dann tatsächlich Schimmel. Allerdings hatte der mit dem Rohrbruch nichts zu tun, davon war damals ein anderer Gebäudeteil betroffen. Die Stadt schaltete das Ingenieurbüro Biomess aus Korschenbroich ein, das auf die Messung und Begutachtung von Schimmelpilz spezialisiert ist und seine Kompetenz bereits bei der Kita am Steinkreis unter Beweis gestellt hat.

Juniorchef Dominik Obeloer und sein Biologe Pascal Ramrath brachten gestern ihre Messgeräte in Position, um die Raumluft in den mehr als 20 Gruppen-, Wirtschaftsräumen und Büros zu prüfen. Bis es aber Ergebnisse gibt, werden rund zwei Wochen vergehen. Solange wird die Kita wohl geschlossen bleiben: Kinder und Erzieher dürfen mit eventuellen Schimmelpilzsporen nicht in Kontakt kommen. „Der eine verträgt sie gar nicht, der andere merkt überhaupt nichts“, sagt Obeloer.

Scheeren hofft, dass es bei der einen Ecke bleibt: „Vielleicht haben die Kinder dort nasse Jacken hingehängt.“ Aber da er auch nicht weiß, was sich unter den Gebäuden befindet — hoher Grundwasserspiegel, Matsch, Sand, auf keinen Fall aber eine Betonwanne — muss der Prüfer das Ergebnis der Messungen abwarten. Der Viersener Stadtverwaltung sind Schimmel-Kitas nicht unbekannt. Im Herbst 2013 musste die Kita am Steinkreis kurz nach dem Erstbezug wegen des Befalls mit Schimmel geschlossen werden. Die Verwaltung musste 85 Kinder mehr als ein Jahr in vier anderen Einrichtungen unterbringen.