Klettern im Stangenwald und Büchertunnel

Der Architekt hat die Pläne für fünf neue Spielflächen in der Rheydter Innenstadt vorgestellt.

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Mönchengladbach. Spielmöglichkeiten für Kinder sind in den Innenstädten oft schwierig einzurichten. In der Rheydter City gibt es dazu neue Ideen. „Bespielbare Innenstadt“ heißt das Konzept, das die Bezirksvertretung Süd jetzt auf den Weg gebracht hat.

Geplant sind fünf Spielflächen, die 321 000 Euro kosten und im Rahmen des Konzeptes „Soziale Stadt“ finanziert werden sollen. Die Ideen hatte das Dortmunder Planungsbüro „Stadt-Kinder“ mit Rheydter Kindern entwickelt.

Gemeinsam wurden Lieblingsorte ausgesucht, aber auch Bereiche ausgeschlossen, die Kindern eher Angst machen. Architekt Martin Gasse hat die vom Landschaftsarchitekturbüro Schumacher, Gasse, Schramm erstellten Planungen jetzt vorgestellt.

Demnach wird im Bereich Marienkirche und Mayersche Buchhandlung an der Kirchentreppe eine Spielstation rund um das Thema Buch entstehen. Ein großer Bücherstapel, Büchertunnel und Bücherlöcher sind die prägenden Bewegungselemente. Auf Wunsch der Politiker soll die Verwaltung mit Vertretern der Buchhandlung darüber sprechen, ob sie sich an der Finanzierung beteiligen. Außerdem soll geklärt werden, ob die Kirchengemeinde Bedenken gegen die Pläne hat.

Balancieren ist am Neumarkt angesagt. Ermöglicht wird das durch unterschiedliche hohe Betonblöcke anstelle der bisherigen Betoneinfassung. Sitzgelegenheiten entstehen durch Holzauflagen in den Randbereichen.

Ein guter Gleichgewichtssinn ist auch an der Marktstraße gefragt. Dort kann in einem Stangenwald balanciert und geklettert werden. Für die Gestaltung wurden stilisierte Obstscheiben aus Holz und Becher mit abgeknickten Strohhalmen ausgesucht. Auf den Strohhalmen kann geklettert und dann von Scheibe zu Scheibe gesprungen werden. Auf dem Boden sorgt Gummigranulat dafür, dass es bei Stürzen möglichst nicht zu Verletzungen kommt.

Motorik soll an drei Spielstationen am Marienplatz gefördert werden. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können dort zeigen, wie geschickt sie mit ihren Füßen sind. Die Spielelemente aus Holz und Metall sind flach. Deshalb bleibt die Marienkirche im Blickfeld. Zum Ausruhen gibt es drei breite Hockerbänke.

Der fünfte Standort ist bisher an der Bahnhofstraße geplant. Dort sind sechs wellenförmige Randeinfassungen vorgesehen, auf den Kinder laufen und balancieren können. Zwei „Schiffstelefone“ aus Edelstahltrichtern sollen eine Verständigung über eine größere Entfernung ermöglichen. Auf Vorschlag der Bezirksvertreter soll die Verwaltung prüfen, ob eine Verlegung in die verkehrsmäßig ruhigere Langensgasse möglich ist. pil