Konzert im Hockeypark: Ein kunterbunter Haufen rockt

Knapp 5000 Fans erlebten das Glam-Metal-Aufeinandertreffen von Mötley Crüe und Slashs neuer Band im Hockeypark.

Mönchengladbach. Wer einmal optisch wie akustisch die Rock-Zeit zwischen 1981 und 2012 in einem kurzen Moment hin und zurück drehen wollte, der konnte dies mit einem süffisanten Lächeln zumindest am Montagabend im Hockeypark tun.

Denn mit den vor 30 Jahren gegründeten kalifornischen Glam-Metal-Vierer Mötley Crüe und der US-Band Black Veil Brides standen Original und Kopie auf der großen Open-Air-Bühne, um die knapp 5000 Fans mit ihren druckvollen Rocksongs bei nasskaltem Sommerwetter zu erwärmen.

Während die Black Veil Brides mit ihren wild-frisierten Haaren und den geschminkten Gesichtern als Support-Act bereits um kurz nach 18 Uhr ihre moderne Version des Glam Metal präsentierten, den sie mit zeitgenössischen Metalcore mischen, stellte der „kunterbunte Haufen“ als Headliner des Abends eindrucksvoll unter Beweis, dass sie trotz aller Unkenrufe längst nicht zum alten Eisen gehören.

Die wie kaum eine andere Band die Standardthemen „Sex, Drugs and Rock’ n’ Roll“ verkörpernde Band versteht es nach wie vor, ein Konzert mit heftig-deftigen Zutaten — eben typisch amerikanisch — zu zelebrieren. In der Originalbesetzung mit Sänger Vince Neil, Gitarrist Mick Mars, Bassist Nikki Sixx und Drummer Tommy Lee heizten Mötley Crüe von „Wild Side“ bis „Kickstart My Heart“ den Fans 90 Minuten ein.

Zu der nahezu soundtechnisch perfekt abgestimmten Brachialmusik aus harten Gitarrenriffs und Gesangsmelodien setzten zwei leicht bekleidete Animierdamen auf den Brettern der Bühne weitere Reize. Show-Höhepunkt wurde dann der Auftritt von Tommy Lee im 360-Grad „Drum Roller Coaster“, den sogar eine Konzertbesucherin kurz miterleben durfte.

Einziger Wermutstropfen für die in Feierlaune versetzte Zuschauermenge: Beim Hit „Smokin’ in the Boys Room“ wurde kurzerhand die Lautstärke auf „Akustik-Niveau“ heruntergedreht.

Zwischen den Black Veil Brides und Mötley Crüe begeisterte als dritter Act Ex-Guns N’ Roses Gitarrist Slash mit seiner neuen Band das Publikum. Neben frenetisch bejubelten Klassikern wie „Sweet Child O’ Mine“ überzeugte die neue Erfolgsformation um den legendären Zylinder-Rocker mit ihren schnörkellosen Hardrock-Songs wie „Halo“ vom Ende Mai erschienenen Album „Apocalyptic Love“.

Lärmbeschwerden waren auf WZ-Anfrage bei der Polizei und beim Ordnungsamt bis zum frühen Dienstagmorgen keine eingegangen.