Mehr Diebstähle in Autohäusern

Die Polizei geht von organisierten Banden aus. Vier Beutezüge in Autohäusern gab es bereits in diesem Jahr.

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Altweiberdonnerstag: Gegen 3 Uhr klettern mehrere Männer über die Umzäunung zu einem Autohaus an der Krefelder Straße. Sie schlagen die Scheiben von acht ausgestellten BMW ein und bauen innerhalb kürzester Zeit fest eingebaute Navigationsgeräte und Lenkradeinheiten mit Airbags aus, bevor sie mit ihrer Beute verschwinden. Am vergangenen Wochenende, sechs Wochen später, sind schon wieder Diebe auf Beutezug bei dem Autohändler.

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Sie gehen nach dem gleichen Schema vor: Seitenscheiben werden eingeschlagen und die Autoteile „fachmännisch und hochprofessionell ausgebaut“, wie Polizeisprecher Jürgen Lützen sagt. Diesmal sind 26 Fahrzeuge betroffen. Die Ermittler gehen davon aus, dass überörtlich agierende Banden am Werk waren, die ganz gezielt auf Autoteile einer bestimmten Marke aus waren. Auftragsdiebstähle.

Etwa 24 Stunden später werden in Willich-Neersen an drei auf der Straße geparkten BMW die Scheiben eingeschlagen. Erneut werden Navis, Lenkräder und Airbags ausgebaut. Die Polizei schließt nicht aus, dass dieselbe Bande dafür verantwortlich ist. In Mönchengladbach gab es in diesem Jahr mindestens vier Auftragsbeutezüge in Autohäusern. Dazu kommen gezielte Diebstähle von Fahrzeugteilen an geparkten Autos. Im Januar trifft es ein Autohaus an der Monschauer Straße. Diebe schlagen die Heckscheiben von drei Neuwagen ein, gelangen auf diese Weise an die im Radkasten befindlichen Schlüssel für die verschließbaren Radmuttern und stahlen hochwertige Felgen und Reifen.

Die Mitarbeiter des Autohauses finden die Fahrzeuge am Morgen aufgebockt auf Pflastersteinen vor. Im Februar werden vom Gelände eines Autohauses an der Waldnieler Straße zwei Mercedes-Sprinter gestohlen.

Im März sind Täter im Bereich Schmölderpark und Pongs unterwegs. Sechs Fahrzeuge werden aufgebrochen und die darin fest verbauten Navigationsgeräte ausgebaut und gestohlen. Betroffen sind in diesem Fall vorwiegend Fahrzeuge der Marken Audi und VW.

Im Kreis Viersen hat die Polizei schon aufgrund der vielen Diebstähle gewarnt: Es sei bekannt, dass die Banden wenige Wochen nach ihrer ersten Tat zu den Fahrzeugen zurückkehren, denn dort seien sie sicher, dass sich nach dem ersten Diebstahl neuwertiger und damit lohnenswerter Ersatz der begehrten Beute in den Autos befinde. In Mönchengladbach haben sich erst gestern im Laufe des Vormittags immer mehr Fahrzeughalter bei der Kriminalpolizei gemeldet, die von gestohlenen Gläsern ihrer Autoaußenspiegel berichteten. Bis zum frühen Nachmittag gab es 16 Geschädigte. Die Zahl könnte heute schon höher sein.

Laut Polizeibericht waren an den Autos jeweils ein oder beide Spiegelgläser gestohlen worden. Die Tatorte liegen schwerpunktmäßig in den umliegenden Straßen Am Wasserturm, einige Fälle ereigneten sich auch in Rheydt auf der Pötterstraße und auf der Karlsbader Straße.

Ein System derart, dass gezielt Fahrzeuge einer bestimmten Marke ausgesucht wurden, sei in diesem Fall nicht gegeben, so die Polizei. Betroffen sind Fahrzeuge etlicher Marken, unter anderem VW, Mercedes, Porsche und Toyota.