Mehr Raum für Eltern in der Grundschule

Begegnung: Ein Säbelzahntiger wirbt in der Gemeinschaftsgrundschule Ringerberg fürs Elterncafé, einen seltenen Ort der Begegnung.

Mönchengladbach. Die Schüler der Grundschule Am Ringerberg rappen, was das Zeug hält. "Du bist du. Und ich bin ich. Die Schule ist da - für dich und mich", tönt es im rhythmischen Sprechgesang durch die Eingangshalle. Die Schule feiert, dass gemeinsam mit der Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) das Projekt "Familienpatenschaften und Lernort Schule" gestartet ist und jetzt die ersten Früchte trägt.

Die Gemeinschaftsgrundschule Am Ringerberg bekommt ein Elterncafé als Ort der Begegnung. Der Name "Ringerberger Klöntreff" wurde aus 40 Vorschlägen für die neue Begegnungsstätte ausgewählt. Sogar ein Logo gibt es schon: Der Namenszug umschließt einen freundlichen Säbelzahntiger, den die Schüler schon aus ihrer Projektarbeit "Starke Kids" kennen. Der Anstoß für das Projekt war von der Caritas gekommen. "Ich habe an der Kinderarmutsstudie Mönchengladbach mitgearbeitet, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde", erklärt Walburga Iseken, Referentin beim Caritas-Verband. "Darin wurde deutlich, dass wir etwas für den Stadtteil Waldhausen tun müssen." In der Schule war man von der Idee eines "offenen Raums", den Eltern für die unterschiedlichsten Aktivitäten nutzen können, begeistert.

So wurde ein Kellerraum hell und freundlich umgestaltet und mit einer Küche versehen. Jeden Dienstag und Donnerstag wird der Raum vorerst für die Eltern geöffnet sein. "Ich bin sicher, dass die Eltern hier Aktivitäten entwickeln werden", sagt Walburga Iseken optimistisch. Genutzt wird der Raum auch für einen Kinderkochkurs, der bereits angelaufen ist. Außerdem können hier die so genannten Familienpatenschaften Raum finden, der zweite Teil des Projekts.

Paten sollen Familien ehrenamtlich und partnerschaftlich begleiten. Sie werden dafür vom SkF geschult. "Eine allein erziehende Mutter braucht vielleicht mal einen Babysitter, den sie sich aber eigentlich nicht leisten kann, oder jemanden, mit dem sie mal ihre Probleme besprechen kann", erklärt Walburga Iseken die Einsatzmöglichkeiten eines Familienpaten. Vielleicht brauchen die Kinder auch mal Hilfe bei den Hausaufgaben oder die Eltern bei Behördengängen oder beim Ausfüllen von Formularen. In solchen Fällen sollen Familienpaten einspringen.

Der Stadtteil Waldhausen hat einen hohen Anteil an ausländischen Mitbürgern und auch an der Grundschule Am Ringerberg sind die Klassen bunt gemischt. Mit Elterncafé und Familienpaten sollen Stadtteil und Grundschule an Attraktivität gewinnen. Sie haben es verdient, findet Walburga Iseken.