Meikes Bücherliebe
Eine Oberstufen-Schülerin der Gesamtschule Hardt ist für ihren Essay über Heinrich Heine ausgezeichnet worden.
Mönchengladbach. Die Liebe zum Lesen entflammte dank diverser Klassiker der Kinderliteratur: Ihre ersten Schritte in die Welt der Bücher hat Meike Viethen mit Astrid Lindgrens Kindern aus Bullerbü, Michael Endes unendlicher Geschichte und Harry Potters Abenteuern unternommen: "Lesen ist wie Träumen und ein schöner Zeitvertreib, wenn einem langweilig ist", sagt die Oberstufenschülerin an der Gesamtschule Hardt.
Inzwischen liegt ihr auch der deutsche Dichter Heinrich Heine besonders am Herzen. "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste", hat Heine einmal geschrieben. In den Sommerferien hat sich Meike Viethen in den Sommerferien die Zeit genommen, ein vierseitiges Essay über dieses Zitat zu verfassen. Dafür ist die 18-Jährige jetzt als eine von zehn Gewinnern bei einem landesweiten Schülerwettbewerb zur Textgattung "Essay" ausgewählt worden.
Gemeinsam dürfen die zehn Teilnehmer vom 26. bis zum 29. Oktober an einem Literaturseminar in der Schillerstadt Marbach am Neckar teilnehmen. Dort treffen sie einen Autor und besuchen das Deutsche Literaturarchiv.
Zum fünften Mal hat die Berkenkamp-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem nordrhein-westfälischen Schulministerium den Wettbewerb ausgerufen, um den bewussten Umgang mit der deutschen Sprache und Literatur zu fördern. "Meikes Essay ist sehr eindrucksvoll", lobt Lehrerin Anke Broch die Arbeit ihrer Schülerin.
Die Pädagogin hatte die Idee zur Teilnahme an dem Schreibwettbewerb, der von der Bezirksregierung Münster betreut wird. Als einzige Schülerin aus ihrem Deutschleistungskurs hat Meike die Chance genutzt, einmal nicht analysierend, sondern kreativ zu schreiben: "Das kommt in der Abiturvorbereitung leider oft zu kurz", bedauert Anke Broch.
Meike beginnt ihren Essay mit einer kleinen literarische Szene: Ein Mädchen taucht beim Lesen tief in die Fantasiewelt der Zauberschule Hogwarts ein. Lesen sei wie "Reisen in ferne Galaxien", "die Welt der Bücher kennt keine Grenzen", philosophiert sie dann in Anlehnung an das Heine-Zitat.
Trotz ihres Erfolgs als Essayschreiberin hat Meike keine schriftstellerischen Ambitionen: "Ich möchte Jura studieren", sagt sie mit Überzeugung. Das Lesen wird selbstverständlich immer ein wichtiger Teil ihres Lebens bleiben. Bestseller-Autor Dan Brown und jede Art von Krimi sind derzeit bei Meike angesagt.