Melissa kommt mit neuem Herz nach Hause

Ende November wurde das kleine Mädchen aus Gladbach operiert. Zuvor hatte sie ein externes Kunstherz.

Mönchengladbach. Endlich wieder zu Hause — darüber konnten sich jetzt Melissa Feldbusch (3) und ihre Mutter Jessica (18) freuen. Die kleine Familie konnte nach 18 Monaten das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen verlassen.

Ende November wurde Melissa operiert, deren Schicksal fast fünf Millionen Fernsehzuschauer der ZDF-Spendengala „Ein Herz für Kinder“ rührte. Bis zuletzt hatte Jessica Feldbusch um ihr Kind gebangt: „Man hat Angst, dass etwas schiefgeht oder dass es doch nicht klappt.“ Doch alles verlief gut und Melissa erholte sich schnell.

„Es gab keine Abstoßungsreaktion auf das neue Herz und auch keine Infekionen“, erklärt Kardiologe Eugen Sandica vom Herz- und Diabeteszentrum. Melissas Lebensqualität habe sich durch das neue Herz stark verbessert. „Sie kann laufen und spielen wie andere Kinder auch“, sagt Sandica.

Was Melissa jedoch von anderen unterscheidet, ist, dass sie täglich und ihr Leben lang Medikamente gegen die Abstoßung des neuen Organs nehmen muss. „Außerdem muss sie die ersten zwei Monate einmal pro Woche in unsere Klinik zur ambulanten Kontrolle.“ Im Vergleich zur Zeit davor ist dies das kleinste Übel.

Kurz vor ihrem zweiten Geburtstag hatte Melissa eine Herzmuskelentzündung bekommen und an ein Kunstherz angeschlossen werden müssen. Fortan war die Pumpe auf Rollen ihr ständiger Begleiter, ein Apparat so groß wie eine Waschmaschine und 70 Kilogramm schwer. Nach 488 Tagen wurde endlich ein Spenderherz gefunden.

Nun muss sich die Dreijährige erst einmal an ihr Zuhause in Rheydt gewöhnen. „Für sie war die Station ihr Zuhause“, sagt der Kardiologe. In Gladbach wurde alles für ihre Ankunft vorbereitet: Die Hauskatze musste abgegeben und alle Teppiche mussten herausgenommen werden. „Das Risiko für eine Infektion ist sehr groß“, erklärt Sandica.