Mit Musik zum Kern vorstoßen
Ein Rheydter Hip-Hopper legt sein erstes, sehr persönliches Album vor.
Mönchengladbach. „Ich möchte in den Köpfen etwas bewegen“, sagt „Kern“, mit bürgerlichem Namen Christian Müller, Songwriter und Hip-Hopper aus Leidenschaft.
Deshalb folgt er dem Rap zu seinen ursprünglichen, gesellschaftskritischen Wurzeln und legt nun ein erstes Album vor, das sich auf sehr persönliche Art mit Leben, Gesellschaft und Utopien auseinandersetzt.
Der 31-jährige gebürtige Rheydter hat mit 14 Jahren seinen ersten Text geschrieben. Er ist Songwriter, konzentriert sich ganz auf den Text und die Stimme. Den Sound auf der CD „Zeitlos“ haben Freunde gemacht. In den 14 Songs, die in einem Zeitraum von sechs Jahren entstanden sind, spart er nicht mit Kritik an der Gesellschaft, weist aber auch auf Veränderungsmöglichkeiten hin.
„Ich will nicht nur nörgeln, sondern Perspektiven ausdrücken“, erklärt er. „Ich sage, was die meisten denken und sich nicht trauen, auszusprechen.“ Er glaube daran, dass die Welt positiv veränderbar sei. „Dafür muss eine geistige Revolution her.“
So viel politische Aussage bleibt nicht unbemerkt und so wird dem 31-Jährigen am 19. November eine große Ehre zu teil: Er tritt im Berliner Pfefferwerk auf, in dem die letzte, allerdings nicht ganz unumstrittene Ikone der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung Angela Davis von der Stiftung Ethik & Ökonomie mit dem „Blue Planet Award“ 2011 ausgezeichnet wird.
Live-Auftritte hat Müller natürlich auch in NRW. Aber die Szene hier sei sehr zersplittert, sehr von Wettbewerb und Konkurrenzdenken geprägt, sagt er. Seine Release-Party habe er deshalb auch in Offenburg, wo das Label beheimatet ist, gefeiert. „Da werde ich für Auftritte sogar bezahlt“, sagt er und klingt dabei etwas verwundert.
Sein Traum bleibt, mit einer Band auf der Bühne stehen zu können und hauptberuflich Musik machen zu können. „Ich will einfach mehr machen als einen normalen Job. In der Musik kann ich mich verwirklichen.“