Schule und Fußball verbinden
Drei neue Eliteschulen für Talente sind am Start.
Mönchengladbach. „Es ist wichtig, Fußball und Schule zu verbinden“, ist Roland Virkus, bei der Borussia Direktor für Jugend und Amateure, überzeugt. „Wir wissen, wie schnell der Fokus bei Jugendlichen zu sehr auf Fußball ausgerichtet ist.“
Dabei sei ein guter Schulabschluss wichtig. In der Leistungsspitze sei es sehr eng. Nur ein Prozent der jungen Spieler schafft es später in den Profikader.
Weil es aber sehr schwierig ist, die Erfordernisse der Schule und des Leistungssports unter einen Hut zu bringen, gibt es Projekte, die Unterstützung bieten. Schulen können sich vom DFB als Eliteschulen des Fußballs zertifizieren lassen.
Das bedeutet, dass sie begabten Sportlern ermöglichen, Training und Schule zu koordinieren, und Förderunterricht anbieten, der Fehlzeiten auffängt.
Am Gymnasium Rheindahlen — gemeinsam mit der Gesamtschule Hardt und dem Berufskolleg Volksgarten für das Projekt ausgewählt — startet jetzt der Probelauf. Kooperationspartner auf Vereinsseite ist die Borussia.
„Wir haben schon Erfahrungen auf dem Gebiet“, sagt Schulleiter Rainer Kühn. „Wir sind bereits Partnerschule des Leistungssports und stellen seit mehr als drei Jahren Lehrkräfte für das Sport-Teilinternat ab.“
Dieses Internat wird auch ein wichtiger Bestandteil der Fußball-Eliteschule. Denn „Teilinternat“ bezeichnet einen täglich nachmittags stattfindenden Förderunterricht für junge Fußballer, die bereits in Auswahlmannschaften spielen.
Diese jungen Spieler haben einen enorm vollen Zeitplan: tägliches Training und am Wochenende Liga-Spiele. Da kommt die Schule oft zu kurz. „Wenn das Training um 20.30 Uhr zu Ende ist, hat kaum jemand noch die Motivation, Hausaufgaben zu machen“, weiß Leonel Kadiata aus eigener Erfahrung.
Er spielt bei der U 19 der Borussia und ist seit einem Jahr im Sport-Teilinternat. Durch den täglichen Förderunterricht bekomme der Tag eine klare Struktur, meint er.
Außerdem werden so Defizite aufgefangen, die entstehen, weil Teenager aufgrund von Training, Spielen oder Lehrgängen nicht am Unterricht teilnehmen können. „Im vergangenen Jahr waren Schüler sechs Wochen bei der U 19-Weltmeisterschaft in Nigeria“, erzählt Kühn. Solche Fehlzeiten können nur durch Zusatzunterricht ausgeglichen werden.
Die Förderung hat Erfolg. „Die Noten haben sich bei allen verbessert“, stellt Manfred Prisken fest, der Mathe und Physik am Gymnasium Rheindahlen und im Teilinternat unterrichtet. Diese Förderung kam übrigens auch Borussias jungen Talenten Marc-André ter Stegen, Julian Korb oder Junus Malli, der inzwischen bei Mainz 05 spielt, zugute.
Was für Fußballer recht ist, ist für andere Leistungssportler billig. Das Gymnasium Rheindahlen will NRW-Sportschule werden und so schulische Laufbahn und Leistungssport erfolgreich miteinander verbinden. Angesprochen werden sollen neben Fußballern auch Hockeyspieler, Judoka, Leichtathleten und Schwimmer.
Bei genug Anmeldungen kann es schon im kommenden Schuljahr eine Eingangsklasse 5 zur Sportklasse geben. Sie bekommt dann zusätzlichen Sportunterricht. Rie