Mit neuen Straßen gegen den Stau im Nordpark
Bus und Individualverkehr werden im Nordpark künftig strikt getrennt fahren.
Das Verkehrskonzept für den Borussia-Park war nie der große Wurf. Seit der Ansiedlung beispielsweise zweier Verbraucher-Märkte hat sich die Situation an Heimspiel-Tagen weiter verschärft. Die Fans stecken im Stau, ob im privaten Pkw oder im Bus- Shuttle der NVV AG.
Spätestens bis März 2011, wenn Deutschland gegen Australien im Stadion kickt, soll es auf den Zufahrtsstraßen staufreier zugehen. Das versprechen sich Stadt-Straßenplaner Martin Scheel und der neue technische Beigeordnete Andreas Wurff. Beide stellten die neuen Pläne, über die die WZ bereits berichtete, gestern vor.
Über all den Korrekturen steht die Überschrift: Trennung von Bus- und Individualverkehr. Dass es mit der jetzigen Regelung nicht weitergehen konnte, machten vor allem die allmächtige Fifa und der DFB deutlich. Schließlich spielt Gladbach ab Juni 2011 mit bei der Fifa Frauen-Fußball-WM.
Für die durchschnittlich mehr als 25000 Gäste, die im NVV-Bus anrollen, ändert sich quasi nichts-. Aber: Sie haben künftig auf der Straße Am Nordpark (Haupttrasse) freie Fahrt. Für die Autolenker, die aus Stadtmitte oder von der Autobahn kommen, wird im Bereich Aachener Straße eine neue Straße gebaut (blaue Linie). Sie mündet abseits des bestehenden Busbahnhofs auf die Straße Am Nordpark und von dort weiter zu den Parkplätzen.
Mit dieser und einer weiteren "blauen" Straße sollen nicht nur die Verkehrsprobleme rund um den Borussia-Park abgemildert werden, sie erschließen auch ein neues Gewerbegebiet. Das ist 450000 Quadratmeter groß und soll in den nächsten Jahren Dienstleister, Autohäuser, Handwerksbetriebe usw. anlocken. Entwickelt werden soll das Areal, in dem im Gegensatz zu früheren Überlegungen kein Wohnen mehr möglich ist, von dem Büro Professor Pesch&Partner.
Mit der neuen Trasse schlägt man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Da die Stadt kein Geld hat, soll die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG die Kosten von 1,5 Millionen Euro finanzieren. Das Geld fließe über künftige Investoren zurück.
Außerdem geplant sind eine "Optimierung" des Verkehrsleitsystems, Fahrbahn- und Ampeländerungen (Bereich rote Kreise). Edeka- und Aldi-Markt seien weiterhin über die Albert-Brülls-Straße erreichbar. Der Bus-Parkplatz für auswärtige Fußballbegeisterte wird näher zur Südkurve verlegt.
Andreas Wurff spricht von einer Lösung, die jederzeit optimiert werden könne. Borussia, Polizei und die NVV AG seien "zufrieden" über die Pläne. Damit bleibt ein Vorhaben in der Schublade, der eine exklusive Busspur über eine alte Zugtrasse im Nordpark (Dorthausen) vorsah. Sie hätte laut Wurff einschließlich einer Fußgängerbrücke mehr als 2,5 MillionenEuro gekostet.