Müll in Mönchengladbach Sack geht, Tonne kommt

Mönchengladbach. · Die Gelbe Tonne soll nach einem Grundsatzbeschluss spätestens ab 2022 die leicht reißenden Säcke ersetzen. Was heißt das für die Mönchengladbacher?

Die Gelben Säcke soll es bald nicht mehr geben.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die Zeit der Gelben Säcke soll in Mönchengladbach spätestens zum 1. Januar 2022 vorbei sein, womöglich sogar ein Jahr früher. Der Hauptausschuss hat am Mittwoch dem Vorschlag der zuständigen Stadttochter Mags in einem Grundsatzbeschluss zugestimmt, den Verpackungsmüll künftig in Gelben Tonnen einzusammeln. Damit kann die Mags die Rahmenvorgabe für den künftigen Entsorger vorbereiten, das Duale System kann dann die Leistung ausschreiben. Die endgültige Entscheidung wird dann anschließend im Rat der Stadt getroffen.

Wer sammelt bisher die Gelben Säcke in Mönchengladbach?

Das ist nicht die Mags, sondern ein Entsorger des Dualen Systems. Seit Januar 2019 ist das für Mönchengladbach die RMG GmbH. Der Vertrag läuft bis Ende 2021 mit der Option, auch ein Jahr früher zu kündigen.

Ändert sich der Rhythmus der Abfuhr?

Bisher wurde Verpackungsmüll alle zwei Wochen abgeholt. Und dabei soll es auch bleiben. „Das ist eine klare Vorgabe in der Rahmenvorgabe“, sagt Anna Saal, kommissarische Leiterin der Abfallwirtschaft bei der Mags. An dieser Forderung war der letzte Vorstoß zur Einführung der Gelben Tonne gescheitert. Entsorger verlangten bei Einführung der Tonne einen Vier-Wochen-Rhythmus, darauf wollte sich Mönchengladbach aber nicht einlassen. Weil jetzt aber ein neues Verpackungsgesetz gilt, kann die Stadt genau das künftig verlangen. „Wir haben jetzt ein größeres Mitspracherecht“, sagt Anna Saal.

Steigen denn die Kosten für die Entsorgung, wenn es die Gelbe Tonne gibt?

Nein. Die Entsorgung von Verpackungsmüll im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne ist für Verbraucher kostenfrei, weil dies schon mit dem Kauf der Verpackung bezahlt wurde.

Warum gibt es die Gelbe Tonne in Mönchengladbach nicht schon längst?

In anderen Städten wie zum Beispiel Korschenbroich wird der Verpackungsmüll schon viele Jahr in Tonnen und nicht in Säcken gesammelt. In Mönchengladbach nicht. Bisher sei dies daran gescheitert, dass die Stadt dem Entsorger zwar ein System vorschlagen kann, der sich daran aber nicht halten musste und deshalb die Tonne mit dem Argument steigender Kosten ablehnen konnte. Das neue Verpackungsgesetz erlaubt es nun aber, solche Änderungen gegenüber dem dualen System durchsetzen zu können.

Was, wenn ich keinen Platz mehr für eine weitere Tonne habe?

Die Möglichkeit, zwischen einer Tonne und dem Gelben Sack zu wählen oder sogar einen Sammelcontainer im Quartier aufzustellen, soll es nicht geben. Das hatten die Grünen und Linken gefordert.

Eine solche Wahl sehe aber das Verpackungsgesetz nicht vor. Linke wollten prüfen lassen, mit der Gelben Tonne auch eine Wertstoffsammlung für beispielsweise altes Plastikspielzeug einzuführen. Das wiederum würde Kosten verursachen, die die Müllgebühr erhöhen würden. Der Antrag wurde abgelehnt.

Wie geht es jetzt weiter?

Durch den Grundsatzbeschluss kann die Mags nun die Vorgabe konkret an das duale System  weitergeben. Im April könnte dort dann die Ausschreibung erfolgen und ein neuer Entsorger gesucht werden.