Wegen Trockenheit Säcke helfen bei Bewässerung

Mönchengladbach. · Viele Straßenbäume sind durch lange Trockenphasen gefährdet.

Die Bewässerungssäcke auf der Marktstraße in Rheydt.

Foto: Denisa Richters

Wer in der Rheydter Innenstadt oder anderen Bereichen von Mönchengladbach unterwegs ist, wird sie vielleicht schon gesehen haben: große grüne Säcke, die an Baumstämmen lehnen. Es handelt sich dabei nicht um wilden Müll, sondern um ein besonderes System zur Bewässerung von Bäumen. „Wir haben aus der Trockenheit des vergangenen Sommers gelernt“, sagt Yvonne Tillmanns, Sprecherin der Stadttochter Mags.

Denn Straßenbäume, die umgeben sind von aufgeheiztem Asphalt und Pflaster, deren Wurzeln nur wenig Platz im Erdreich haben, sind bei anhaltendem Wassermangel besonders gefährdet. Nach der erneut langen Trockenphase und Rekordwerten mit mehr als 40 Grad in diesem Sommer hat die Mags, die auch für Grünpflege in der Stadt zuständig ist, 300 solcher Säcke angeschafft. Die Kosten liegen nach Angaben der Sprecherin bei 30 Euro pro Stück.

Sie werden nach und nach auf stadtweit 150 Standorte verteilt. Vornehmlich würden die Bewässerungssäcke an Jungbäumen eingesetzt, weil diese noch nicht so ein etabliertes Wurzelsystem wie ältere Bäume hätten, so Tillmanns. „An besonders hitzebelasteten Standorten setzen wir aufgrund der Erfahrungen aus 2018 das Treegator-Bewässerungssystem ein.“ Dies betreffe vor allem Bäume im innerstädtischen Bereich, da diese besonders von der Hitze „gestresst“ seien. Außer in der Rheydter Innenstadt, zum Beispiel an Marktstraße und im Bereich Haupt-/ Düsseldorfer Straße, wurden auch schon an der Breitenbachstraße hinter dem Gladbacher Hauptbahnhof die Bewässerungen verteilt. Nach und nach werden alle 150 Standorte bestückt.

Mönchengladbacher Grüne
kritisieren die Mags

Laut Tillmanns erlaubt es das System, Bäume effizient zu wässern. Jeder Bewässerungssack hat Platz für etwa 60 Liter Wasser, pro Standort werden zwei solcher Säcke platziert. „Das Wasser wird nur langsam über einen Zeitraum von mehreren Stunden direkt in den Wurzelbereich abgegeben“, erklärt die Sprecherin. Der Sack verhindere gleichzeitig die Wiederverdunstung im Bereich des Gießrandes. Die Säcke werden von der Mags einmal pro Woche mit Wasser gefüllt. In Mönchengladbach gibt es rund 200 000 Einzelbäume. Hinzu kommen 845 Hektar reine Waldfläche. Die Fraktion der Grünen im Rat kritisiert die Mags. Die Grünen werfen der Mags vor, die Bäume nicht ausreichend mit Wasser zu versorgen.