Zivilverfahren in Mönchengladbach Ex-Fußballprofi verklagt seine Ex-Freundin

Mönchengladbach. · Der ehemalige Borusse Alvaro Dominguez sei um eine Rolex-Uhr betrogen worden.

Alvaro Dominguez spielte bis 2015 für Borussia Mönchengladbach.

Foto: Dieter Wiechmann/Wiechmann, Dieter (dwi)

Vor dem Mönchengladbacher Landgerichts werden sich am 30. Juli der langjährige Verteidiger von Borussia Mönchengladbach, Alvaro Dominguez, und seine Ex-Freundin streiten. „Zankapfel“ ist eine gebrauchte Rolex-Daytona-Armbanduhr. Die habe der frühere Fußballprofi der Mönchengladbacherin für 17 500 Euro abkaufen wollen, weil sie über Geldnöte geklagt habe. Den Betrag habe er gezahlt, behauptet der 30-Jährige, die Uhr jedoch nie bekommen, weshalb er nun sein Geld zurückverlange.

Dominguez, der wegen Rückenprobleme seine Fußballkarriere mit 27 Jahren beenden musste und der heute wieder in seinem Heimatland Spanien lebt, war von 2012 bis Ende 2016 bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Er und seine Ex-Freundin waren nach Angaben von Dominguez von Februar 2017 bis April 2018 ein Paar und hatten zuletzt in Madrid gewohnt. Nach der Trennung habe die Ex-Freundin Geld benötigt, um zurück nach Deutschland zu ziehen. Daraufhin sei es zu dem Angebot gekommen, die Rolex abzukaufen.

Die Frau bestreitet, dass sie Dominguez die Uhr verkauft habe. Dieser habe ihr vielmehr anlässlich der Trennung 20 000 Euro als Geschenk versprochen. Nach einer Zahlung von 13 000 Euro habe er ihr weitere 4500 Euro angeboten. Dies sei mit der Bedingung verknüpft gewesen, dafür die Rolex zu erhalten. Die Mönchengladbacherin habe das Geld angenommen, weil sie es dringend für ihren Umzug gebraucht habe.

2012 war Dominguez von Atletico Madrid als zweimaliger Europa-League-Gewinner gekommen, um Borussias Defensive zu bereichern. Er machte 106 Spiele für Gladbach und war, so er fit war, einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga. Allerdings hatte Dominguez immer wieder Probleme mit dem Rücken. Deswegen fiel er immer wieder aus und musste letztlich seine Karriere beenden. Sein letztes Spiel für Gladbach machte Dominguez am 7. November 2015 gegen Ingolstadt. Am 6. Dezember 2015 gab er per Twitter-Video sein Karrieende bekannt. Kurz nach seinem Rücktritt erhob Dominguez schwere Vorwürfe gegen Borussia und ihre medizinische Abteilung. Er sei falsch behandelt und zu Einsätzen gedrängt worden. Sportdirektor Max Eberl widersprach den Aussagen des Spaniers.

Dominguez sprach bereits 2018 über Profifußballer-Dekadenz

2017 besuchte Dominguez die Borussen im Trainingslager in Marbella. Im Mai 2018 begleitete er Thorgan Hazards Vater zu einem Treffen mit Verantwortlichen des FC Valencia. Anfang 2018 sprach er im Interview mit der spanischen Zeitung „El Mundo“ über das surreale Leben von Fußballprofis. „Als Fußballer legst du keinen Wert auf Geld. Es geht immer um noch teurere Autos, um noch größere Uhren. Du nimmst einen Privatjet, um zu einem Abendessen zu fliegen – und hältst es für vollkommen normal“, sagte der zweimalige Nationalspieler Spaniens. Nun ist es eine der „großen Uhren“, die ihm das Verfahren vor dem Gericht in Gladbach eingebracht hat.

Beim Verfahren geht es Ende Juli um eine Güteverhandlung. Ziel sei eine Einigung zwischen beiden Parteien und eine Aufklärung des Sachverhalts, sagte Gerichtssprecher Fabian Novara. Das Gericht hat das persönliche Erscheinen beider Parteien angeordnet. Ein Urteil wird am 30. Juli nicht ergehen. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, wird drei Wochen später eine Entscheidung verkündet.