Einsatz der Feuerwehr in Mönchengladbach Großbrand zerstört Lagerhalle in Eicken

Update | Mönchengladbach · 150 Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen. Es gab drei Verletzte, darunter auch ein Feuerwehrmann.

Als die Feuerwehrkräfte am Freitagmorgen an der Martinstraße eintrafen, stand die Halle bereits im Vollbrand. Ein Betreten war unmöglich.

Foto: Sascha Rixkens

Schwarze Rauchwolken zogen am Freitag, zwei Tage vor Heiligabend, durch Eicken. An der Martinstraße hatte sich ein Brand entfacht, der die Feuerwehr beinahe den gesamten Tag in Atem halten sollte. Mit einem Großaufgebot war sie ausgerückt – zu dem bislang größten Brandereignis im fast abgelaufenen Jahr.

„Um 6 Uhr wurde aus einem Gewerbebetrieb ein Feuer in einer Klimaanlage gemeldet“, berichtete Feuerwehrchef Dirk Schattka. Durch den Brand sei es zu einer Durchzündung in einer Betriebshalle gekommen. Als die Einsatzkräfte an der Martinstraße eintrafen, stand die etwa 40 mal 100 Meter große Halle bereits lichterloh in Flammen. „Betreten konnten wir sie nicht mehr“, sagt Schattka.

150 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz, um den Brand zu löschen: die komplette Berufsfeuerwehr und neun Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr. Zeitweise war auch die Flughafen-Feuerwehr vor Ort.

Es gab drei Verletzte: zwei Betriebsangehörige, die bei Löschversuchen Brandrauch eingeatmet hatten, und ein Feuerwehrmann, der bei seiner Arbeit mit dem Fuß in ein Glasoberlicht getreten war. Alle drei wurden in ein Krankenhaus gebracht, sind aber laut Schattka zum Glück nur leicht verletzt.

Aus Sicherheitsgründen wurden die umliegenden Wohnhäuser evakuiert. Der Feuerwehrchef: „Die NEW hatte einen Bus zur Verfügung gestellt, in dem sich die Menschen aufwärmen konnten.“ Doch offenbar wurde das Angebot nicht genutzt. Betroffene Anwohner waren wohl woanders untergekommen.

Anwohner von Eicken waren über die Nina-App bis kurz vor 15.30 Uhr vor Rauchgasen gewarnt worden. Sie sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Durch das Feuer hätte es zu Geruchsbelästigungen und Rauchniederschlag kommen können. Gesundheitliche Beeinträchtigungen konnten zunächst nicht ausgeschlossen werden. „Wir sind in dem Gebiet unterwegs, um Schadstoffe zu messen“, berichtete Schattka während des Einsatzes. Es seien aber keine relevanten Erhöhungen festgestellt worden, „aber Brandrauch ist nie gesund. Deshalb blieb die Warnung so lange bestehen.“

Bürger wurden gebeten, das betroffene Gebiet weiträumig zu umfahren. Bis zum Abend zogen sich die Löscharbeiten hin. Die Martinstraße blieb im Dreieck mit Bozener Straße und Alsstraße gesperrt.

Die Halle war laut Schattka nicht mehr zu retten. Ein Teil war bereits eingestürzt. Ein Abrissunternehmen wurde angefordert. Es sollte dafür sorgen, dass die Feuerwehrleute besser mit den Löscharbeiten vorankommen. Ab 16 Uhr legte ein großer Bagger die letzten Glutnester frei, die dann von den Einsatzkräften gelöscht wurden. Um diese Uhrzeit waren immerhin noch 50 Feuerwehrleute am Brandort. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude hatte zum Glück verhindert werden können.

Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Wie Schattka sagte, war die Feuerwehr zeitweise „mit allem im Einsatz, was wir haben“. Man habe im ständigen Kontakt mit der Einrichtung „Betreutes Wohnen“ in der Nähe des Brandortes gestanden. Die Bewohner hatten in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.

Viele Eickener werden sich noch an den Großbrand im Jahr 2019 an der Alsstraße erinnern. An einem Junimorgen war die Feuerwehr um kurz nach vier Uhr zu einer brennenden Industrieschreinerei gerufen worden. Als die Kräfte eintrafen, stand ein großer Bereich bereits voll in Flammen. Das Feuer war so groß, dass nicht nur die Rauchsäule beinahe im gesamten Stadtgebiet zu sehen war, sondern auch die Flammen. Es war einer der verheerendsten Brände in Mönchengladbach. Auch in diesem Fall waren bis zu 140 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Hitzeentwicklung war so groß, dass selbst in weiterer Entfernung noch Autos schmolzen. Mehrere Tage war die Feuerwehr mit den Löscharbeiten damals beschäftigt. Das vom Brand verwüstete Gewerbe-Areal blieb wochenlang ein Trümmerfeld. Ein Teil des Schutts war mit Asbest belastet.

(gap/rix)