Müllsünder Der fast aussichtslose Kampf gegen Müll an Containern

Mönchengladbach. · Die Mags kontrolliert und säubert verstärkt an den Sammelstellen. Manchmal hilft trotzdem nur noch ein Umzug.

So sah es häufig am alten Containerstandort Gracht aus, obwohl die Mags-Mitarbeiter dort zweimal pro Tag reinigten. Die Sammelbehälter wurden jetzt ein paar Meter weiter aufgestellt.

Foto: Mags

Restaurantabfälle, Altkleider, Tapetenreste und Teppiche, lebende Pythonschlangen und tote Schafe – es gibt (fast) nichts, was noch nie an und in Altglas- oder Altpapiercontainern landete. Zugemüllte Wertstoffsammelstellen sind nicht nur in Mönchengladbach ein Problem, weshalb manche Kommunen auch schon das Sammelcontainersystem abgeschafft haben. In der Vitusstadt wird es bleiben. Dennoch: „Das Sauberhalten ist ein täglicher Kraftakt. Einige Containerstandorte fahren die Mitarbeiter der GEM mehrmals am Tag an, und finden dennoch immer Abfälle, die nicht in Glas- oder Papiercontainer gehören“, sagt Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen.

140 Containerstandorte gibt es im Mönchengladbacher Stadtgebiet. Und manche sind ein echtes Problem. Der an der Gracht beispielsweise. Oft reicht eine Stunde aus, um die Sammelstelle komplett zuzumüllen. Mags-Mitarbeiter haben gerade gereinigt, schon kommt der nächste Umweltsünder und entledigt sich illegal seiner Abfälle. Manchmal hilft da nur eine Standortverlagerung. Der an der Gracht wurde auch gerade erst verlegt – „aus verkehrstechnischen Gründen“, wie es bei der Mags heißt.

Doch auch am Mittwochmorgen lagen dort wieder ausrangierte Kinderschuhe, also Abfälle, die definitiv nicht in Altglas- und Altpapiercontainern gehören.

Ein Bild von gestern: Unbekannte hatten am neuen Containerstandort Gracht Kinderschuhe entsorgt.

Foto: Gabi Peters

Die größten Problemstandorte zurzeit: Viktoriastraße, Watelerstraße, Schlachthofstraße. „Die Lage rund um die Egerstraße hat sich seit der regelmäßigen Kontrollen der Mülldetektive etwas gebessert“, sagt Anne Peters-Dresen. Der Container an der Egerstraße hat auf Facebook übrigens schon Berühmtheit erlangt und wird dort „Gruby“ genannt. Im August 2019 musste der Containerstandort Großheide verlegt werden. Dort war immer wieder so viel Restmüll entsorgt worden, dass Ratten angezogen wurden. Insgesamt sei es bis jetzt jedoch selten zu Verlagerungen gekommen, so die Mags-Sprecherin.

Allein im vergangenen Jahr waren die Mags-Mülldetektive mehr als 3000-mal im Einsatz, um Prüfaufträge und Observationen durchzuführen. Etwa 750 Bußgeldverfahren wurden eingeleitet. Im Vorjahr waren es 2500 Prüfaufträge und Observationen bei Einleitung von 700 Bußgeldverfahren.

Ein Schwerpunkt der Mülldetektive ist die Kontrolle von Containerstandorten. Und da gibt es auch echte „Ekel-Funde“. So wurde beispielsweise einmal ein verdorbener ganzer Schinken illegal am Containerstandort entsorgt. Im Dezember 2017 war an der Viktoriastraße beobachtet worden, wie die Überreste eines toten Schafes in zwei Müllsäcken in den Papiercontainer geworfen wurden.

GEM-Mitarbeiter hatten im Juni 2017 Schlangen am Container in Giesenkirchen entdeckt.

Foto: mags

Um zusätzlich aufzuklären, hat die Mags im vergangenen Jahr an stark frequentierten Standorten (zum Beispiel Egerstraße, Gracht, Monschauer- und Immelmannstraße) Aufkleber mit Infos angebracht – und das auf Deutsch, Bulgarisch, Arabisch, Türkisch und Englisch. Meldungen zu wildem Müll können per Mail an service@mags.de oder über die kostenlose Mags-App geschickt werden –dort gibt es die Funktion „Mags-Melder“, die ein Mitsenden von Fotos ermöglicht.