Wettkampf in Mönchengladbach Feuerwehrleute gehen an ihre Grenzen
Hockstein. · Gewichte schleppen, Schläuche ziehen, Treppenlauf in voller Montur: Der Wettkampf „Toughest Firefighter Alive“ hat den rund 300 Teilnehmern alles abverlangt.
Das Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt ist über Pfingsten zum Austragungsort eines besonderen Wettkampfes geworden. Rund 300 Feuerwehrleute aus acht Ländern hatten sich versammelt, um sich in Disziplinen, die die Anforderungen bei Einsätzen simulieren, miteinander zu messen. Der Wettkampf TFA (Toughest Firefighter Alive) ist ein Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer an ihre körperlichen Grenzen gehen mussten. Mitmachen konnten Profi-Feuerwehrleute ebenso wie Männer und Frauen der freiwilligen Feuerwehren im Team oder als Einzelstarter. In diesem Jahr sind sechs Frauen beim Wettbewerb gestartet.
„Die vier Stationen sind an die Feuerwehrarbeit angepasst. Alles, was beim Wettbewerb geleistet wird, findet man in der Arbeit der Feuerwehr wieder“, sagte Frank Niessen, der den TFA seit 21 Jahren mit organisiert. Die Teilnehmer mussten alle Stationen in voller Feuerwehrmontur durchlaufen, zwei Stationen zusätzlich mit Atemschutzgerät.
Als erstes stand eine Laufstrecke über 80 Meter an, auf der Feuerwehrschläuche mit einem Durchmesser von 75 Millimetern gezogen werden mussten. Je weiter die Wettkämpfer liefen, desto schwerer wurden die Schläuche. An der zweiten Station mussten die Kollegen einen Schlitten mit 74 Kilogramm Gewicht mit einem Vorschlaghammer eineinhalb Meter weit treiben. Anschließend durchquerten sie eine Röhre, einen Kanister vor sich her tragend, und bargen danach eine 80 Kilogramm schwere Puppe über eine Strecke von 80 Metern. Daraufhin kletterten sie über eine drei Meter hohe Wand.
15 Stockwerke hochzulaufen,
ist die Königsdisziplin
Danach ging es weiter zur dritten Station. Dort musste zunächst ein Leiterpaket aufgestellt werden, um dann einen Turm hochlaufen zu können, auf dem an einem Seil ein Schlauchpaket hochgezogen wurde. Die Königsdisziplin war die vierte und letzte Station, bei der die Feuerwehrleute 15 Stockwerke hochlaufen mussten. „Die Stationen sind so aufgebaut, dass nicht nur die Muskelpakete gewinnen, sondern Ausdauer und Fitness eine entscheidende Rolle spielen“, sagte Niessen: „Die Cracks sind durchtrainierte, fitte Feuerwehrleute.“
Doch die Veranstaltung war nicht nur für Teilnehmer interessant, auch für Besucher gab es ein Programm. Neben verschiedenen amerikanischen Feuerwehrfahrzeugen standen für die kleinen Besucher Hüpfburgen und Spielgeräte zur Verfügung. Außerdem hatte die Jugendfeuerwehr einen Parcours aufgebaut, der mit Mini-Feuerwehrautos befahren werden konnte. Ebenso gab es ein Zielspritzen mit einem Feuerwehrschlauch.
Vor 21 Jahren war der Wettbewerb noch eine sehr kleine Veranstaltung – anders als heute. „Wir hatten den TFA damals aus Amerika mitgebracht“, erinnert sich Frank Niessen: „Beim Wettkampf dort werden ganze Innenstädte gesperrt, Tausende Menschen sind auf der Straße, wenn der Wettbewerb ausgetragen wird. Dort hat der Feuerwehrmann einen Heldenstatus.“