Monforts: Wieder Kurzarbeit
Das Zittern geht bei dem Werkzeugmaschinen-Bauer weiter. Werden mehr als 100 der rund 200 Mitarbeiter übernommen?
Mönchengladbach. Hoffen wie Bangen bei Monforts, dem zahlungsunfähigen Werkzeugmaschinen-Hersteller an der Schwalmstraße. Frühere Pläne des vorläufigen Insolvenzverwalters Emil Rinckens, mit noch 100 Mitarbeitern weiter zu machen und die anderen knapp 100 in eine Transfergesellschaft zu stecken, hat der Anwalt erst einmal fallen gelassen. Jetzt soll es ab August mit Kurzarbeit weitergehen, hieß es am Freitag in der Belegschaft.
Anfang August werde das Insolvenzverfahren eröffnet, dann enden auch die Insolvenzgeld-Zahlungen der Arbeitsagentur an die rund 200Mitarbeiter.
Weil es neue Aufträge gibt und nicht nur Rinckens an einen konjunkturellen Aufschwung glaubt, wird derzeit bei dem traditionsreichen Spezialmaschinen-Produzenten viel gerechnet.
Entscheidend: Wie viele Mitarbeiter arbeiten weiter, wie viele gehen in die Gesellschaft? Transfergesellschaft für die betroffene Monforts-Mannschaft bedeutet, dass Beschäftigte ein Jahr bis zu 100 Prozent ihres Netto-Lohns erhalten, gleichzeitig werden sie beruflich weiterqualifiziert.
Wer in die Gesellschaft wechselt, dem wird vom alten Arbeitgeber gekündigt. Denkbar sei, dass Rinckens mit mehr als 100 Beschäftigte weiter produziert. Allerdings sei "nichts in trockenen Tüchern".
Monforts hat im Mai Insolvenzantrag gestellt. Die Finanz- und Wirtschaftskrise, weniger Aufträge und Banken, die die Kreditlinien gesenkt hätten, wurden als Gründe genannt. 2009 habe es einen Auftragseinbruch von etwa 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben.
Mitte vergangenen Jahres war die Jagenberg AG bei Monforts eingestiegen.
Für die IG Metall geht es darum, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. "Der Werkzeugmaschinen-Markt ist schließlich auf dem Weg der Belebung", sagte der 1. Bevollmächtige Reimund Strauß der WZ zu einem früheren Zeitpunkt.
Die Mitarbeiter haben bereits auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet. Längere Zeit wurde bei Monforts schon kurz gearbeitet.
