Müll-Entsorgung: Beine schreibt an Kraft
Die Stadt und Experten eines Wirtschaftsprüferbüros bereiten europaweite Ausschreibung vor.
Mönchengladbach. Begleitet von Experten eines Wirtschaftsprüferbüros lässt OB Norbert Bude (SPD) die europaweite Ausschreibung zur Müllverbrennung vorbereiten. Derzeit verglüht der Gladbacher Abfall aus Haushalten im Krefelder Müllofen der dortigen Stadtwerke. Dieser Vertrag mit seinen hohen Entsorgungspreisen — was sich auf die Müllgebühren auswirkt — endet 2014 und ist gekündigt, die WZ berichtete.
SPD-Fraktionschef Lothar Beine sagte der WZ, dass sich die Politik bis zum Stadtrat Anfang Juli mit dem Entsorgungsthema beschäftigen werde und entscheiden müsse. In der Fraktion habe er den Auftrag erhalten, an mehrere NRW-Minister zu schreiben.
Nicht nur an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), sondern auch an den grünen Umweltminister Johannes Remmel. Der will die Gladbacher angeblich dazu zwingen, den Müll auch künftig in der nächstgelegenen Müllverbrennungsanlage (MVA) zu entsorgen. Das wäre die in Krefeld.
Die SPD, sagt Beine, wehre sich gegen eine solche mögliche Zuweisung. Das sei nicht sinnvoll. Deshalb die Briefe. Der langjährige SPD-Sprecher sagte aber auch, dass man eine „regionale Entsorgung“ bevorzuge. Mag sein, dass letzten Endes wieder die Krefelder ihre MVA-Tore öffnen, wenn der Restmüll aus Gladbach anrollt. Dann aber wohl zu preiswerteren Tonnen-Preisen.
Bei der Verpflichtung eines 2. Geschäftsführers für den Entsorger GEM will die SPD nicht nachgeben. Im letzten Aufsichtsrat der Gesellschaft, die zur Hälfte den Städten Gladbach und Krefeld gehört, stand die Personalie erst gar nicht auf der Tagesordnung — weil keine Mehrheit in Sicht war.