Mutter schrieb im Netz, Leo sei an plötzlichem Kindstod gestorben

In etwa zwei bis drei Wochen soll Anklage erhoben werden.

Foto: Raupold

Einen Tag vor ihrer Festnahme war die Mutter des getöteten und misshandelten kleinen Leo, der gerade einmal 19 Tage alt wurde, noch im Internet in einem Babyforum unterwegs. Dort postete sie unter der Überschrift „Plötzlicher Kindstod“ einen Beitragsstrang. Kurz und knapp teilte sie dort mit, dass ihr Sohn morgens nicht aufgewacht sei. Sie bekam viele Beileidsbekundungen, bevor die Mitdiskutierenden erfuhren, dass Leo nicht einfach aufgehört hatte zu atmen, sondern bestialisch ermordet wurde.

Der Beitrag der Mutter aus Mönchengladbach, die seit Donnerstag wegen „Tötung durch Unterlassen“ in Untersuchungshaft sitzt, wurde daraufhin gelöscht. Ein „Trauer-Thread“ für Leo wurde eingerichtet. Außerdem gibt es seit dem Wochenende im Internet mehrere Gedenkseiten für den Säugling, der von seinem Vater misshandelt und schließlich ermordet wurde.

Trauermarsch im Gedenken an ermordeten Leo
17 Bilder

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Das Martyrium des kleinen Jungen, der am 2. Oktober geboren wurde, begann schon kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus am 6. Oktober. Der Vater (26), der mit ihm nicht zurecht kam, quetschte und schlug das Baby. Er verbrühte ihm mit heißer Milch den Mund und schüttelte das Kind. Schließlich starb der Junge durch massive Schläge auf den Hinterkopf.

Der Vater, der nach eigenen Angaben gelegentlich Cannabis konsumiert, ist seit Donnerstag wegen Mordes, schwerer Kindesmisshandlung und schweren sexuellen Kindesmissbrauchs in Untersuchungshaft. Wie Staatsanwältin Jane Wolf gestern mitteilte, werde es noch etwa zwei bis drei Wochen dauern, bis Anklage erhoben wird. „Es wird noch nachermittelt“, sagte sie. So würden unter anderem noch Bekannte des Paares gehört. Auch spurentechnische Untersuchungen werde es noch geben. Außerdem habe der beschuldigte Vater noch keinen Verteidiger. „Sucht er sich keinen, bekommt er einen Pflichtverteidiger“, so die Staatsanwältin.