„Nacht der offenen Gotteshäuser“: Besuchen, begegnen, beten
Bei der „Nacht der offenen Gotteshäuser“ gibt es besondere Einblicke in Kirchen, eine Moschee oder eine Synagoge.
Mönchengladbach. Besuchen, begegnen, beten, verstehen — mit diesen Worten wirbt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und der Interreligiöse Arbeitskreis für die Nacht der offenen Gotteshäuser. 21 religiöse Gemeinden aus Mönchengladbach und der Region öffnen am Freitag, 27. September, die Türen ihrer Gotteshäuser.
18 christliche Kirchen, zwei Moscheen und die jüdische Synagoge machen mit. Noch mehr als bei der ersten Auflage im vergangenen Jahr. „Wir laden ein, durch die Stadt zu ziehen, Räume zu erkunden und eine ganz besondere Atmosphäre zu erleben“, sagt Stephan Dedring, Pfarrer in der evangelischen Hauptkirche in Rheydt.
Die Gemeinden bieten an diesem Abend ein kostenloses Programm mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ziel sei es zu verstehen, „wie die anderen Religionen das Transzendente oder Gott suchen“, sagt der evangelische Pfarrer. Ab 17 Uhr kann die jüdische Synagoge besichtigt werden. Um 18.30 Uhr beginnt dort ein Schabbatgottesdienst.
Auch die Moschee Neusser Straße lädt zu Führungen ein, die zu jeder vollen Stunde beginnen. Ein Labyrinth, Sinnbild für die ungeraden Wege des Lebens und die Suche nach dem Sinn, ist in der Jugendkirche St. Albertus aufgebaut. „Zu Tisch mit Gott und der Welt“ heißt es in St. Marien Rheydt: im Angebot sind Suppen, Trommelklänge und Ballettsprünge.
Die Citykirche zeigt die Ausstellung „Kinder Abrahams“ mit Werken von Shahid Alam. Auch in den Ortsteilen ist viel los: Das Evangelische Gemeindezentrum Wickrath führt das Musical „Bathseba“ auf. St. Michael Odenkirchen zeigt Bilder und Strukturen von Susanne und Mirko Gersak.
In der Lutherkirche Giesenkirchen erwartet die Besucher eine Gospelnacht. Zu Stille und Gesprächen, speziell für Trauernde, lädt die Grabeskirche St. Elisabeth in Eicken ein.
Gelebte interreligiöse Toleranz beweisen die muslimische DITIB-Gemeinde und die evangelische Hauptkirche Rheydt. Gemeinsam bieten sie einen Dialog zwischen Bibel und Koran an. Unter dem Motto „Zweimal Hinhören“ werden Texte über die Schöpfungsgeschichte sowie Abraham und Moses vorgelesen und verglichen. „Der interkulturelle Austausch gelingt nur, wenn wir auch den Dialog zwischen den Religionen suchen und praktizieren“, sagt Stephan Dedring. Das Wissen über die anderen, ihre Bräuche und Einstellungen entstehen in der alltäglichen Begegnung, so der evangelische Pfarrer. In Mönchengladbach wird das interreligiöse Gespräche regelmäßig gepflegt.
Außerdem gibt einen Kalender mit allen religiösen Festen und ein gemeinsames Gebet beim interkulturellen Straßenfest am Samstag.