Nato-Hauptquartier: Abschied für immer

Der britische Befehlshaber bedankte sich bei der Mönchengladbacher Bevölkerung.

Mönchengladbach. Es ist das Ende einer lebhaften Epoche. Ein Ende, das sich lange angedeutet hat und die Stadt Mönchengladbach gleich mehrfach vor riesige Herausforderungen stellt.

Am Montagabend endete nach mehr als sechs Jahrzehnten offiziell die Zeit, in der Mönchengladbach Standort des Nato-Hauptquartiers und später zusätzlich Stabsstelle des Alliierten Schnellen Eingreifkommandos war.

Erstmals in ihrer Geschichte hat die Bundeswehr eine Britische Einheit mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Zu der höchsten militärischen Zeremonie kamen Vertreter des Bundes- und des Landtages sowie unzählige Armee- und Medienvertreter. Abziehen werden die ersten Soldaten mit Beginn der Sommerferien. Die ARRC verlegt dann ihren Dienstsitz nach Großbritannien - aus Kostengründen, da sie die meisten Soldaten in dieser Einheit stellt.

Wie bedeutend das Gladbacher HQ weltweit war, zeigt erschreckend der US-Spielfilm "The Day After - Der Tag danach" aus dem Jahr 1983. Da beginnt der fiktive Atomkrieg mit der Zerstörung der Nato-Basis.

"Mönchengladbach ist die Heimat der ARRC und wird es immer bleiben. Es besteht kein Zweifel, dass wir uns hier zuhause gefühlt haben. Ohne den Rückhalt der Mönchengladbacher wäre unsere Arbeit nie möglich gewesen", sagte der Oberkommandierende der ARRC, Sir Richard Shirref. Sichtlich bewegt fügte er hinzu, dass es für ihn etwas ganz Besonderes gewesen sei, die deutsche Lebensart zu teilen. "Wir werden dies mehr vermissen, als ich es in Worte fassen kann", sagte der britische General-Leutnant.

"Wir verabschieden hier nicht nur militärische Partner, wir sind auch Freunde geworden", sagt Heeres-Inspektor Generalleutnant Werner Freers zum Abschied.