Mehr Gladbacher in Arbeit

Erstmals seit Beginn der Krise haben mehr Menschen Arbeit gefunden als verloren.

Mönchengladbach. Der Chef der Mönchengladbacher Arbeitsagentur strahlt: "Der Arbeitsmarkt macht Freude", sagt Johannes-Wilhelm Schmitz. In der Tat häuften sich die positiven Meldungen: die Zahl der Arbeitslosen sinkt im gesamten Agenturbezirk um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, die Zahl der offenen Stellen steigt, die Kurzarbeit geht zurück.

Besonders positiv: erstmals seit Beginn der Krise im Herbst 2008 haben wieder mehr Menschen in einem Monat Arbeit gefunden als verloren. Deutliche Zeichen setzt der Bereich der Metall- und Elektroindustrie: die Branche, die von der Krise besonders hart getroffen wurde, stellt wieder ein.

"Der Arbeitsmarkt für Männer springt damit wieder an", sagt Schmitz. "Die Betriebe sind jetzt besser ausgelastet." Die Zahl der gemeldeten Stellen in Mönchengladbach ist im Vergleich zum Vorjahr um eindrucksvolle 21 Prozent angestiegen.

Die Insolvenzen, die die beiden Gladbacher Traditionsunternehmen Montforts und Beines betreffen, seien also kein Zeichen für einen generellen Trend. Die Konjunktur und mit ihr der Arbeitsmarkt belebten sich, in der Region sogar stärker als in Gesamt-NRW. Da besonders auf dem Gebiet der Altenpflege Arbeitskräfte fehlen, ist die Agentur "sehr aktiv", wenn es um Qualifizierungsmaßnahmen geht.

115 Gladbacher werden derzeit zu Altenpflegern umgeschult, 140 zu Alltagsassistenten geschult. 1,6 Millionen Euro kostet diese Maßnahme, aber sie sei erfolgversprechend. "Die Übernahmechance liegt bei fast hundert Prozent", betont der Agenturchef. Die Entspannung erreicht auch den Ausbildungsmarkt.

Zwar kommen auf fünf Bewerber nur vier Ausbildungsstellen, aber Doris Schilling von der Mönchengladbacher Arbeitsagentur ist dennoch optimistisch. "Da wird sich in den kommenden Monaten noch einiges tun", meint sie. "Es gibt weiter freie Ausbildungsplätze in den Dienstleistungsberufen."