Neuer Investor: Die Roermonder Höfe werden weitergebaut
Ein Frankfurter Unternehmen hat die Wohnungen gekauft. Die Arbeiten ruhten, weil der neue Investor Änderungswünsche hatte.
Die Frankfurter Industria Wohnen hat die 130 Wohneinheiten der Roermonder Höfe inklusive 120 Tiefgaragenstellplätzen, einer Gewerbeeinheit sowie einer dreigruppigen Kindertagesstätte gekauft. Das Investitionsvolumen liege bei 39 Millionen Euro, teilte die Tochtergesellschaft der Degussa-Bank mit. Das Unternehmen hat die Neubauentwicklung für den offenen Immobilienfonds „Industria Wohnen Deutschland IV“ erworben. Es ist seit mehr als 60 Jahren als Wohnungsunternehmen und Immobilienmanager tätig und betreut aktuell mehr als 16 000 Wohnungen in „wirtschaftlich starken Ballungsräumen und Metropolen“.
Vor zwei Wochen war die Bautätigkeit an den Roermonder Höfen nach dreimonatiger Pause wieder aufgenommen worden. Diese, so hieß es seitens des Entwicklers, der Gondo Immobilien, sei notwendig gewesen, um Änderungswünsche des Kaufinteressenten in die Planungen einzuarbeiten. Nun also ist der Verkauf erfolgt — fortan soll mit „Hochdruck“ an der Fertigestellung gearbeitet werden. „Es ist gut, dass das Projekt jetzt wieder richtig Fahrt aufnimmt“, sagt Gondo-Geschäftsführer Fritz Schupp. „Über das Zustandekommen des Verkaufs an die Industria Wohnen sind wir sehr zufrieden. Hierdurch konnte eine langfristige Investition in den Mietwohnungsbau in Mönchengladbach gesichert werden.“
Die Gondo Immobilien GmbH ist ein Joint Venture der Aachener Bau- und Immobiliengruppe Nesseler-Grünzig und der niederländischen Van-Pol-Gruppe, die mehrheitlich von der Nesseler-Grünzig-Gruppe gehalten wird. Nesseler-Grünzig beschäftigt rund 280 Mitarbeiter und erzielte 2016 eine Leistung von rund 150 Millionen Euro.
Gondo — beziehungsweise die von ihr beauftragte Aachener Nesseler Bau GmbH — realisiert auf dem Gelände des ehemaligen Zentralbads rund 11.500 Quadratmeter gehobene Mietwohnfläche im KfW-55-Energiestandard. Die Größe der Wohneinheiten variiert zwischen rund 50 und 120 Quadratmetern. „Ein besonderer Dank geht an das Baudezernat und das Bauordnungsamt der Stadt Mönchengladbach sowie die Entwicklungsgesellschaft der Stadt, die durch unkomplizierte Verfahren die Weiterentwicklung unseres Projektes toll unterstützt haben“, sagt Léon van Horen, Projektmanager bei der Van-Pol-Gruppe.
Zusätzlich zu dem an die Industria verkauften Paket werden Büro- und Gewerbeflächen in gehobenem Standard mit dazugehörigen Tiefgaragen- und Außenstellplätzen in dem von Architekt Burkhard Schrammen geplanten Komplex erstellt — in vier mehrgeschossigen, architektonisch attraktiv gestalteten Baukörpern zur Fliethstraße hin werden insgesamt rund 7200 Quadratmeter Büro- und Serviceflächen realisiert. Auch diese Flächen bietet der Gladbacher Immobilienmakler Bienen & Partner, der zudem die Vermietung der Wohneinheiten verantwortet, bereits an und geht mit 12,80 Euro pro Quadratmeter ins Rennen. Die Gesamtinvestitionssumme für die Roermonder Höfe wird seitens Van Pol mit rund 55 Millionen Euro angegeben. Auch bei der Projektfinanzierung — sie erfolgt in Kooperation der Sparkasse Aachen und der Stadtsparkasse Mönchengladbach — sowie beim Verkauf — die Anwälte von Kapellmann & Partner begleiteten Gondo bei der Transaktion — waren hiesige Unternehmen beteiligt.
Diskrepanzen gibt es lediglich bezüglich des Fertigstellungstermins. Gondo teilt mit, dass die Wohneinheiten nach derzeitigem Stand ab Juli 2018 vermietet werden sollen, die restliche Fertigstellung des Projektes sei nach heutiger Planung für Ende 2018 vorgesehen. Im Herbst 2018 sei die Kita bezugsbereit. In der Mitteilung der Industria Wohnen ist von einer geplanten Fertigstellung der Wohneinheiten für Ende 2018 die Rede.