EM 2024: Stadionsprecher bietet Wette an
Bei Vergabe nach Gladbach will Torsten Knippertz zum „Niederrheinlandtriathlon“ aufrufen.
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Mönchengladbach — dieser Traum lebt in der Stadt. Einige Prominente aus Gladbach würden viel dafür tun, dass der DFB die Stadt als Spielort für die EM nominiert. Allen voran mit der wohl spektakulärsten Wette geht Borussias Stadionsprecher Torsten Knippertz ins Rennen. Er verspricht: „Falls Gladbach bei der EM berücksichtigt wird, mache ich einen EM-Niederrheinlandtriathlon!“ Das bedeutet konkret: Für den Moderator geht es von Köln nach Düsseldorf mit dem Fahrrad, von Düsseldorf nach Mönchengladbach zu Fuß und hier angekommen wird dann noch geschwommen. „Wer will, der kann mitlaufen, mitfahren und mitschwimmen“, sagt Knippertz. Damit das Ganze auch einen sozialen Gewinn hat, wird für jeden Kilometer gespendet.
Heute ist ein ziemlich wichtiger Tag für 18 Städte in Deutschland. Eine davon ist Mönchengladbach. Der Deutsche Fußball-Bund hat die Städte in seine Zentrale gebeten, die Interesse an der Ausrichtung von Spielen der Fußball-EM 2024 haben. Anders als bei der WM 2006, als der Borussia-Park zeitig fertig war, Gladbach aber kein Spielort wurde, soll es nun klappen. Gladbach gehörte zu den ersten, die nach Abgabe der DFB-Bewerbung für das Turnier den Finger gehoben hatten. Das hatte Borussias Präsident Rolf Königs zuletzt bei der Mitgliederversammlung noch einmal klar gestellt: „Wir wollen die EM nach Gladbach holen.“
Deshalb wird heute eine Delegation vom Niederrhein nach Frankfurt am Main reisen. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners unterbricht für diesen Termin seinen Urlaub in der Eifel und wird mit Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof am vierstündigen Workshop teilnehmen. „Wir werden genau informiert werden, wie der Anforderungskatalog aussehen wird“, sagt Reiners. „Und wir werden Hausaufgaben für unsere Bewerbung mit nach Hause nehmen.“
Dazu gehört mit großer Sicherheit auch ein Konzept für die Verkehrsinfrastruktur. „Wichtig ist auch zu zeigen, dass Gladbach viel zu bieten hat, dass wir bewiesen haben, dass wir hier die Infrastruktur haben, große Events zu stemmen und dass die Menschen bei uns freundlich und offen sind“, sagt Bonhof. Der 65-Jährige wurde 1974 mit dem DFB-Team Weltmeister, auch sein Name dürfte sicherlich ein Faktor bei der Gladbacher EM-Bewerbung sein. In der Bewerbung werden Mönchengladbach und Borussia somit die Stärken der Stadt herausstreichen: Borussias große Tradition und immense internationale Bekanntheit sowie Erfahrung mit internationalen Spielen nicht nur in der Champions League, sondern auch bei Länderspielen.
„Die Frauenfußball-WM 2011 hat hier sehr gut funktioniert“, sagt Reiners. Hockey-WM 2006, Big-Air-Festival, Tour de France 2017 — die Stadt möchte herausstreichen: „Wir können“, sagt Reiners. „Es geht für uns darum, zusammen mit Borussia eine Stimmung zu erzeugen, dass Mönchengladbach dabei ist.“
Dafür hat sich nicht nur der Stadionsprecher einiges einfallen lassen. Auch die Bestseller-Autorin Rebecca Gablé, Reiners selbst und das Prinzenpaar Norbert I. und Niersia Barbara würden für die EM in Gladbach einiges tun. Gablé will eine Krimi-Kurzgeschichte für den guten Zweck veröffentlichen, Reiners will mit 24 Personen insgesamt 24 Runden mit dem Rad um den Borussia-Park fahren und das Prinzenpaar verspricht: „Wir werden einen Abend bei einem Kitchen-Talk in der Kulturküche den kompletten Service übernehmen.“