Neues Heim für Feuerwehr: Was lange währt, wird fast gut

Endlich sind Sanierung und neue Halle der Giesenkirchener Feuerwehr fertig. Man hätte sich mehr Hilfe von der Stadt gewünscht.

Mönchengladbach. „Ohne uns Freiwillige geht es nicht“, sagt Josef Odenkirchen, Einheitsleiter in Giesenkirchen. Dort wurde die Arbeit der ehrenamtlichen Brandschützer nun in besonderer Weise honoriert. Die mit 30 Aktiven zweitgrößte Einheit in Gladbach ist jetzt offiziell in ihr kernsaniertes und um eine Leichtbauhalle erweitertes Feuerwehrhaus eingezogen.

Zu den Freiwilligen gehört auch Michael Gruben, der sich seit 27 Jahren engagiert. „Helfen können“ und „eine interessante Aufgabe im Sinn der Gemeinschaft erfüllen“ waren für den Ehrenamtler ausschlaggebend, als er als 14-Jähriger die ersten Handgriffe bei der Freiwilligen Feuerwehr lernte. Mittlerweile ist er Vizechef der Einheit, und seine beiden Söhne sind bei der Jugendfeuerwehr.

Freiwilliger Feuerwehrmann zu sein bedeute, neben dem Beruf „24 Stunden am Tag einsatzbereit zu sein“ und „mindestens 30 Sonderdienste im Jahr zu leisten“, erklärt Gruben. 15 Mal rückte die Einheit in diesem Jahr bereits aus.

Hermann-Josef Krichel-Mäurer, Bezirksvorsteher im Bezirk Ost, nennt den Um- und Neubau eine „deutliche Verbesserung der Arbeitsverhältnisse“. Im Jahr 2010 sprach sich die Bezirksvertretung Ost für die Maßnahme aus. 380 000 Euro wurden im städtischen Haushalt bereit gestellt.

Eine neue Fahrzeughalle musste her, „weil die beiden modernen Löschfahrzeuge nicht mehr in die alte passten“, erklärt Horst-Peter Vennen, Vorsitzender des Bauausschusses. Außerdem wurde das alte Gebäude aus dem Jahr 1928 kernsaniert. Investitionen in Fenster, Türen, Elektrik, Dach, Sanitäranlagen und Brandschutz standen dringend an. Für die drei weiblichen Mitglieder der Feuerwehr fehlten Toiletten und Duschräume. Mit weiteren 50 000 Euro wurde der Außenbereich eingezäunt, Parkplätze geschaffen.

Eigentlich sollte die Maßnahme Anfang 2011 beginnen. Nur sechs Monate Bauzeit waren anvisiert. Aber erst im November vor zwei Jahren bezog die Einheit ihr Ausweichquartier. Nach rund 13 Monaten kehrten sie in ihr Haus Am Sternenfeld 3 zurück, das zu dieser Zeit noch Baustelle war. Nach fast drei Jahren ist nun ein Projekt mit vielen Unwägbarkeiten abgeschlossen, das für die Freiwilligen Feuerwehrleute noch nicht ganz beendet ist. „Mindestens ein Jahr lang müssen wir hier noch in Eigenregie streichen und reparieren. Das Geld hat nicht ganz gereicht“, sagt Odenkirchen.

Sein Stellvertreter beklagt die „mangelnde Unterstützung durch die städtische Verwaltung“ während der Bauzeit. „Wir mussten die Aufgabe eines Bauleiters übernehmen“, sagt der Feuerwehrmann. Und dies angesichts vieler Pannen. So fehlte etwa zeitweise Baumaterial, die neue Wagenhalle hatte anfangs keine Stromversorgung, Datenanschlüsse waren zwar vorhanden, aber nicht an das städtische Netz angeschlossen. Und es wurde eine Holztür statt einer Feuerschutztür eingebaut.