Treffen am Flughafen Mönchengladbach Oldtimer kehren zum Airport zurück

Mönchengladbach. · Am Sonntag konnten Autofans nach der Zwangspause wieder historische Fahrzeuge auf dem Gelände des Flughafens bewundern.

Schöne alte Schätzchen: Die Autofreunde freuten sich, dass es nach der Zwangspause mit dem Fly & Drive weiter geht.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Auf der Flughafenstraße vor dem Hugo-Junkers-Hangar herrscht stockender Verkehr. Die Ausstellung hat um 10.40 Uhr noch nicht einmal offiziell angefangen, da sammeln sich vor dem Eingang schon die Fahrzeuge in einer Reihe. Anders als auf der Autobahn oder im Straßenverkehr, scheint die Autoschlange jedoch niemanden zu stören. Es gibt schließlich auch bei der Anfahrt schon einiges zu sehen: Oldtimer aus der ganzen Umgebung rollen in allen möglichen Größen und Farben über die Straße. Und auch einige der Fahrerinnen und Fahrer selbst haben sich für die Ausstellung zurechtgemacht: von Zylinder über die Militäruniform bis hin zur schwarzen Leder-Kutte ist alles dabei – passend zum jeweiligen Fahrzeug natürlich.

„Aufgrund der Maske können Sie es leider nicht sehen, aber ich komme schon seit heute Morgen nicht mehr aus dem Lachen heraus, weil wir endlich wieder loslegen konnten“, sagt Thorsten Neumann, Geschäftsführer der Gladbacher Agentur „noi! Event & Catering“, die den Event-Hangar betreibt. Er steht in seiner gelben Warnweste auf dem Platz und weist den ankommenden Oldtimern den Weg zu ihren Plätzen. Nach einer zweimonatigen Corona-Pause konnte die „Oldtimer Fly & Drive In“-Ausstellung nun unter Auflagen, die zusammen mit den Ordnungsbehörden der Stadt entwickelt wurden, wieder stattfinden. Dazu wurden zum Beispiel die Ein- und Ausgänge voneinander getrennt und die Besucheranzahl auf dem Gelände auf maximal Tausend Personen begrenzt. Außerdem muss auf dem gesamten Gelände ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Auch Rundflüge sind
– mit Maske – wieder erlaubt

„Die Leute sind zufrieden, dass sie wieder herkommen dürfen. Wir haben im Vorfeld schon zahlreiche Briefe, E-Mails und sogar historische Postkarten von Leuten bekommen, die sich gefreut haben, dass sie nicht mehr länger warten müssen. Das erste Fahrzeug war heute Morgen sogar schon um sechs Uhr da“, sagt Neumann. Auch Rundflüge mit den historischen Flugzeugen können – anders als bisher erwartet  – wieder stattfinden, wenn die Teilnehmer im Flugzeug eine Maske tragen.

Auf dem Gelände werden die verschiedenen Oldtimer schnell zu beliebten Fotomotiven für die Besucher. „Guck mal, hier sind die Feuerwehrautos“, ruft ein Vater seinem Sohn zu und führt ihn in eine Ecke des Platzes. Dort steht – nicht zu übersehen – auch der knallorange Oldtimer von Maria und Sascha Marseille. Zehn Tonnen schwer ist der Wagen: ein ehemaliges Dekontaminations-Fahrzeug vom Katastrophenschutz aus dem Jahr 1978, das die beiden vor zwei Jahren von der Feuerwehr erworben haben. Maria und Sascha Marseille haben ihn zusammen zu einem Wohnmobil umgebaut. „Mit dem Fahrzeug sind wir völlig autark. Wir haben 300 Liter Wasser dabei und eine Solaranlage auf dem Dach und sind darum nicht auf Campingplätze angewiesen“, sagt Sascha Marseille. Gerade ist die Familie vier Wochen lang in Spanien und Andorra herumgereist. „Wir sind schon davor immer mit einem Wohnwagen gereist, jetzt wollten wir aber mal etwas, das auffällt“, sagt Sascha Marseille.

Jessica und Guido Grühn sind mit ihrem sonnengelben VW-Bus „Lotta“ angereist. Sie freuen sich, dass sie nun endlich wieder an einem Oldtimer-Treffen teilnehmen können, um sich dort mit anderen Fahrern über Themen wie die „Preise für Ersatzteile“ oder die „verschiedenen Wehwehchen“ der Wagen auszutauschen – oder einfach mal wieder andere Fahrzeuge zu bewundern. Ihr eigener VW-Bus war früher mal ein Eiswagen, wie auch ein Foto hinter der Windschutzscheibe beweist. Jessica und Guido Grühn haben ihn jedoch monatelang umgebaut und neu dekoriert – mit alten Jeans, Europaletten und Zeichnungen aus alten Comics. Eine Arbeit, die sich für das Paar aber gelohnt hat. „Neue Autos machen eben einfach keinen Spaß“, sagt Guido Grühn und lacht.