Polizei geht schon wieder in der Stadt auf Pferdejagd
Vier Tiere waren diesmal auf den Straßen unterwegs, verletzt wurde niemand.
Gegen 7 Uhr gingen die ersten Meldungen bei der Polizei ein: Zahlreiche Autofahrer berichteten von Ponys, die mitten im Berufsverkehr über den Stapperweg liefen. Ausgebüxte Pferde? Das kam den Beamten im Einsatz bekannt vor. Es waren genau dieselben Polizisten, die Akteure des wohl hunderttausendfach geklickten Zwei-Minuten-Videos über die Fohlenjagd in Mönchengladbach am Pfingstsonntag waren. Der Film bot nicht nur Bilder von den drei ausgebrochenen Tieren, die durch die Stadt galoppierten und die sich von acht Streifenwagen und einem Hubschrauber nicht stoppen ließen, sondern auch Original-Polizeidialoge.
Montag gab es für dieselbe Mannschaft den gleichen Auftrag: Pferde einfangen. Diesmal waren es nicht drei, sondern vier Tiere. Und diesmal war es kein ruhiger Feiertag, sondern ein betriebsamer Werktag. Das heißt: Die Pferde galoppierten mitten durch den Berufsverkehr über den Stapperweg in Richtung Geistenbecker Ring. Straßen mussten weiträumig abgesperrt werden. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. Dennoch lief diesmal alles glatt. Keine Verletzten, keine nennenswerten Sachbeschädigungen. Und auch die Ponys konnte Besitzer Markus Schmitz ohne jede Schramme wieder im Empfang nehmen.
Im Bereich der Kirche „Heilig Geist“ in Geistenbeck konnten die Pferde eingefangen werden. Der Polizeieinsatz dauerte eine Stunde, und war damit viel kürzer als der am Pfingstsonntag, obwohl die Bedingungen diesmal schwieriger waren. „Wir haben zwar keine Möhren im Streifenwagen dabei, aber kennen jetzt andere Tricks, wie man Pferde einfängt“, hieß es am Montag scherzhaft aus der Polizeileitstelle.
Markus Schmitz ist froh, dass er seine Ponys wohlbehalten wieder zurückbekommen hat. Er vermutet, dass seine Tiere mutwillig aus dem Gatter gelassen wurden. Die Wiese ist von einem Elektrozaun umgeben. Das Aggregat dafür hat Schmitz unter einem Kübel liegen, damit es vor Nässe geschützt ist. Doch Montagmorgen war das Aggregat verschwunden. Der Ponybesitzer geht davon aus, dass jemand den Zaun danach angehoben und die Ponys rausgejagt hat.
Es sei nicht das erste Mal, dass seine Tiere freigelassen wurden. „Einmal ist mir eine Stute gestohlen worden“, berichtet er. Und sogar sexuellen Missbrauch an den Tieren habe es im vergangenen Jahr gegeben, berichtet Markus Schmitz. Er habe das natürlich zur Anzeige gebracht. Aber der oder die Täter seien nie gefunden worden.
Polizei und Feuerwehr werden übrigens häufig gerufen, weil Tiere entlaufen sind. In Mönchengladbach mussten schon Enten, Störche, Bullen, Hirsche, Lamas und ein Känguru eingefangen werden.