Prozess: Koffein als Amphetamin verkauft

Ein 32-Jähriger muss für viereinhalb Jahre in Haft. Der Mann hatte mit Kokain und Amphetamin gehandelt.

Mönchengladbach. Vier Jahre und sechs Monate lautet jetzt das rechtskräftige Urteil gegen einen 32-jährigen Mönchengladbacher. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der aus der Türkei stammende Mann mit Kokain gehandelt hatte und sich der räuberischen Erpressung und Körperverletzung schuldig gemacht hat.

Der Angeklagte hatte von Mönchengladbach aus im Juni 2007 mit größeren Mengen Amphetamin und Kokain gehandelt. Mit dem Erlös aus den Drogenverkäufen finanzierte er laut Gericht seinen Lebensunterhalt.

Das Urteil legte dem 32-Jährigen zwei konkrete Fälle zur Last: In einem Fall verkaufte der Angeklagte ingesamt drei Kilogramm Koffein, das er als Amphetamin ausgab. Gewinn: 3000 Euro.

Wenige Tage später erzwang der getäuschte Käufer die Rückgabe des Kaufpreises. Der einschlägig und auch wegen Gewaltverbrechen vorbestrafte Angeklagte bedrohte daraufhin einen Mittelsmann, der das betrügerische Koffeingeschäft vermittelt hatte und erpresste von diesem 3000 Euro.

Der 32-Jährige erkannte am Prozessende seine Schuld an und bat um Milde. "Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich bitte um ein mildes Urteil, das zeigt, dass wir in einer Demokratie leben." Diesen Wunsch erfüllte ihm das Gericht nicht.