Radweg an der Hohenzollernstraße: Benutzungspflicht wird aufgehoben
OB Reiners kündigt die Maßnahme an, denn der Radweg ist in einem miserablen Zustand. Über weitere Änderungen auf der Straße soll die Politik zeitnah beraten.
Der Radweg an der Hohenzollernstraße ist in einem miserablen Zustand. Erst kürzlich hatte sich die Gladbacherin Ursula Piethan beschwert, dass sie auf der durch Baumwurzeln sehr holprig gewordenen Buckelpiste schon vor Jahren einmal gestürzt war. Geändert hat sich seitdem aber nichts (wir berichteten). Im Gegenteil: Die Schilder weisen sogar die Benutzungspflicht der gefährlichen Radwege aus.
Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister
Das soll sich nun aber kurzfristig ändern. Das hat niemand anderes als Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) via Facebook verkündet: „Die Aufhebung der Benutzungspflicht für den maroden Radweg an der Hohenzollernstraße ist zumindest schon einmal in Richtung stadteinwärts für das besonders schlechte Teilstück zwischen Bergstraße und Eickener Höhe von mir auf den Weg gebracht.“
Im Gespräch legte Reiners nun nach: „Das ist tatsächlich kein akzeptabler Zustand. Wir haben verwaltungsintern darüber gesprochen, und ich habe entschieden, dass die Benutzungspflicht für Teilstrecken aufgehoben wird. Dazu muss allerdings erst die Ampelschaltung an der Bergstraße verändert werden. Wie gesagt: Die Dinge dauern manchmal länger, als man möchte.“
Dabei wird es sich aber nur um eine kurzfristige Lösung handeln: Zwar sind die Radfahrer an der Stelle dann nicht mehr verpflichtet, den Radweg zu benutzen. Die Alternative ist für den ADFC aber nicht die Königslösung. Vorstandsmitglied Thomas Claßen kommentierte dies auf Facebook: „Na toll, man darf jetzt auf der KFZ-Fahrbahn fahren. Das ist nicht die Sofortmaßnahme, die gefordert ist. Da muss eine Fahrspur umgewidmet werden.“
Reiners ist dem auch nicht abgeneigt und erwiderte nun: „Ich persönlich kann mir gut vorstellen, die zweispurige Hohenzollernstraße auf eine Spur für Autos zu reduzieren und die andere Spur zum Beispiel Radfahrern, Bussen und Taxen vorzubehalten. Aber dafür würde es nach meiner Einschätzung derzeit noch keine Mehrheiten geben.“
So oder so — wie gestern aus dem Rathaus zu erfahren war, arbeite die Fachverwaltung nun an einer Beratungsvorlage mit Alternativen für die Politiker in der zuständigen Bezirksvertretung Nord. Dort sollen erste Alternativen erarbeitet werden — ob nun eine Fahrspur der Autos umgewidmet wird oder der Mittelstreifen mit Parkverbot belegt und als Radweg ausgewiesen wird.
Der Radweg an der Hohenzollernstraße ist nicht der einzige in schlechtem Zustand in der Stadt. Viele betroffene Straßen sind im Masterplan Nahmobilität aufgeführt, der im September in die politische Beratung eingebracht wird.