Ratsmitglieder fühlen sich schlecht über S8-Verlängerung informiert

Politiker aus CDU und SPD kritisieren die städtischen Verkehrsplaner.

Foto: Raupold

Bis zum 5. Oktober konnten Städte un dGemeinden für den ÖPNV-Bedarfsplan 2030 Projekte benennen, die ihnen besonders wichtig sind. Die Mönchengladbacher Verkehrsplaner meldeten die Verlängerung der S 8 bis nach Wickrath mit einem Haltepunkt an der Hochschule an. Sie taten es im Stillen — und damit eben viel zu leise, wie die Gladbacher SPD findet.

„Es ist ärgerlich, dass die Verwaltung damit nicht offensiver umgegangen ist. Dies ist so ein wichtiges Vorhaben, dass die Politik da wesentlich intensiver eingebunden sein muss. Wir haben dies über verschlungenen Wegen erfahren“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs. Parteifreund Henning Haupts, Vertreter der Stadt im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). will sogar erst in einem Gremium, in dem kommunale Vertreter des linken Niederrheins die VRR-Sitzungen vorbereiten, von der städtischen Initiative erfahren haben.

Henning Haupts, Vertreter der Stadt im VRR

„Hier in der Stadt ist der Input ausbaubar. Wir müssen uns im Vorfeld wesentlich intensiver damit beschäftigen, welche Projekte wir wollen, wen wir uns dafür ins Boot holen, wie wir die Projekte umsetzen“, kritisiert Haupts. Vor allem vor dem Hintergrund, dass „große Investitionen anstehen“. Haupts weiter: „Bund und Land nehmen zukünftig viel Geld in die Hand. Das darf nicht alles ins Ruhrgebiet fließen.“

Immerhin: Über den VRR sind mehrere Projekte über den ÖPNV-Bedarfsplan 2030 angemeldet worden, wie CDU-Ratsherr Friedhelm Stevens — ebenfalls Vertreter der Stadt im VRR — bestätigt. Das seien neben der S 8-Verlängerung bis nach Wickrath auch die Weiterführung der S 28 bis nach Viersen, die Fortführung der S 9 nach Odenkirchen und der zweigleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Rheydt und Odenkirchen. Für Stevens kam der Vorstoß der Stadt nicht so überraschend: „Wir haben die Verlängerung der S 8 mehr als einmal diskutiert.“ Aber auch er mahnt: „Die Verwaltung hätte ihre Absicht deutlich in den politischen Gremien darstellen müssen.“