Mönchengladbach Rockerparty verläuft friedlich

Die Polizei führte mit einem großen Aufgebot intensive Kontrollen auf den Zufahrtswegen zur Feier der Hells Angels durch. Sie stellte mehrere Waffen sicher. 500 Menschen kamen.

Mönchengladbach: Rockerparty verläuft friedlich
Foto: Reichartz

Mönchengladbach. Die Polizei war gerüstet. An allen Straßen, die zur Diskothek Kabelwerk führten, gab es stark besetzte Kontrollposten. Jeder, der am Samstagabend zur Party der Hells Angels wollte, musste eine Körperkontrolle über sich ergehen lassen. Alle Fahrzeuge wurden von Beamten, die Maschinenpistolen bei sich führten, durchsucht — auch Taxis, in denen Fahrgäste mit Ziel Rocker-Party saßen. Anwohner mussten zum Teil Umleitungen fahren. Denn der Bereich um die Diskothek in der alten Fabrikhalle an der Bonnenbroicher Straße war weiträumig abgesperrt.

Mönchengladbach: Rockerparty verläuft friedlich
Foto: Reichartz

Die Hells Angels, die seit gut einem Jahr in Mönchengladbach ein eigenes Charter haben, hatten zur „Kennenlern-Party“ Unterstützer, Sympathisanten und Nachbarn eingeladen. Über 600 hatten sich über Facebook zur Fete angemeldet. 500 Gäste sollten es später werden. Einige hatten sich wahrscheinlich von den starken Kontrollen abschrecken lassen, manche waren auch nur gekommen, um sich das Polizeiaufgebot anzuschauen.

Mönchengladbach: Rockerparty verläuft friedlich
Foto: Titz

Wegen der Vorkommnisse in den letzten Monaten zwischen rivalisierenden Rockervereinigungen, der verschiedenen Anschläge mit Panzerfaust, Molotowcocktails und Handgranaten hatte die Polizei Mönchengladbach den groß angelegten Sondereinsatz vorbereitet. Ziel war es, dass niemand unkontrolliert den Veranstaltungsort erreichen konnte. So sollten Störungen oder Angriffe von verfeindeten Gruppen verhindert werden. Im Rahmen der Zufahrtskontrollen wurden sieben Waffen, darunter Stahlrute, Schlagstock und Baseballschläger sichergestellt. Zur Gefahrenabwehr zog die Polizei außerdem Messer ein. Viermal leiteten die Einsatzkräfte Verfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.

Überzogen fand der Chef der Mönchengladbacher Hells Angels, Ramin Y., den Polizeieinsatz. Er selbst sei zweimal anderthalb Stunden kontrolliert, andere aus dem Club bis zu 40 Minuten gefilzt worden. „Wir wollen hier nur friedlich feiern“, sagte Ramin Y. Wie er berichtete, seien auch befreundete Rockerclubs aus Österreich, der Schweiz, Amerika und Australien da. Tatsächlich hatten sich Hells-Angels-Gruppen in Gladbacher Hotels eingebucht.

Der Zulauf zur Party verlief aus Polizeisicht weitestgehend störungsfrei. Auf dem Hof vor der Diskothek wurden Würstchen gegrillt. Später sollten im Veranstaltungsraum noch Gogo-Girls auftreten. „Außerdem haben wir noch eine Roboter-Show und nach Mitternacht Striptease“, sagte Ramin Y. Wie die Polizei mitteilte, verlief die Party ohne weitere Vorkommnisse und endete gegen 3.40 Uhr.